Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und EU-Lieferkettenrichtlinie
Nachhaltiges Lieferkettenmanagement umsetzen
Unternehmen sind heute im Bereich des Lieferkettenmanagements mit neuen Herausforderungen und einer anspruchsvollen Gesetzeslage konfrontiert. Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (kurz Lieferkettengesetz, LkSG) gilt seit 2024 für Betriebe mit mehr als 1.000 Beschäftigten. Darüber hinaus sind auch kleine und mittlere Unternehmen indirekt vom Gesetz betroffen, wenn sie LkSG-pflichtige Großunternehmen beliefern. Ende Mai 2024 stimmte die EU der „EU-Lieferkettenrichtlinie“ zu (auch: Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD oder CS3D). Sie muss innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umgesetzt werden. Die CSDDD schafft erstmals europaweit eine einheitliche Regelung, die Unternehmen dazu verpflichtet, den Schutz von Menschenrechten und die Einhaltung hoher Umweltstandards entlang ihrer gesamten globalen Liefer- und Wertschöpfungskette sicherzustellen und einen Klimaplan aufzustellen.
Die Anpassung an die Vorgaben der europäischen Lieferkettenrichtlinie wird das deutsche LkSG in wesentlichen Punkten noch verschärfen – insbesondere durch die Einführung einer zivilrechtlichen Haftung. Die Sorgfaltspflichten laut den Vorgaben der CSDDD gelten entlang der gesamten vor- und nachgelagerten Lieferkette – also für Aktivitäten im Zusammenhang mit der Herstellung von Waren oder der Erbringung von Dienstleistungen aber auch für nachgelagerte Aktivitäten wie dem Vertrieb, dem Transport und der Lagerung. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder.
In unserem Seminar erfahren Sie, wie Sie jetzt handeln müssen, um das LkSG vor dem Hintergrund der CSDDD umzusetzen. Unsere Expert:innen vermitteln Ihnen praxisnahe Wege zur Einbindung der Sorgfaltspflichten in Ihr Lieferkettenmanagement. Mit diesem Wissen können Sie Ihre Beschaffung nachhaltig und zukunftstauglich gestalten.
Seminarinhalt
- Politische und rechtliche Rahmenbedingungen
- Internationales Umfeld – Leitprinzipien von UN, OECD und ILO
- Angrenzende europäische Gesetzgebung
- Nationale Regelungen einzelner EU-Mitgliedsstaaten
- Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD)
- Adressatenkreis, Auswirkungen auf direkt betroffene Unternehmen und auf zuliefernde Unternehmen
- Umzusetzende Sorgfaltspflichten im eigenen Geschäftsbereich und bei direkt sowie indirekt zuliefernden Unternehmen, Konsequenzen bei Verstößen
- Geschützte Rechtspositionen / Schutzgüter in den Bereichen Menschenrechte und Umweltschutz
- Haftungsrisiken (Neuer zivilrechtlicher Haftungstatbestand)
- Angemessenheitsvorbehalt und Wirksamkeitsgebot
- Verankerung in Strategie und Organisation
- Aufbau eines Risikomanagementsystems
- Ermittlung und Gewichtung der relevanten Risiken
- Präventions- und Abhilfemaßnahmen, Vertragsgestaltung
- Inhalte der Grundsatzerklärung
- Plan zur Vermeidung von Risiken
- Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Lieferantenauswahl, der Lieferantenentwicklung und den Lieferantenaudits
- Vertragsgestaltung bei Neuverträgen und Anpassung bestehender Verträge
- Formulierung eines Lieferantenkodex (Code of Conduct) bzw. eines Zulieferer-Kodex
- Vertragliche Zusicherung von Kontroll- und Auditrechten
- Vereinbarung von Freistellungsklauseln und außerordentlichen Kündigungsklauseln
- Überprüfung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen, Abhilfemaßnahmen bei Missständen
- Einrichtung eines Beschwerdeverfahrens
- Verfassung einer Verfahrensordnung, Identifikation der wichtigsten Zielgruppen und passender Beschwerdekanäle
- Dokumentations- und Berichtspflichten
- Beantwortung des Online-Fragebogens des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Verhältnis zu Berichtspflichten auf der Basis von anderen Regelungen wie der CSRD
- Umgang mit Betriebsgeheimnissen, Auskunfts- und Aussageverweigerungsrechte
- Aufbewahrungspflichten und Anforderungen an die interne Dokumentation
- Behördliche Kontrolle und mögliche Sanktionen
- Praxistipps und -hilfen für die Umsetzung, weiterführende Informationsquellen
Zielgruppe
Mitarbeiter:innen und Führungskräfte aus den Bereichen Einkauf und Beschaffung, Compliance, Internal Audit, Nachhaltigkeit, Strategie, Human Resources, Risikomanagement und Qualitätsmanagement; Menschenrechtsbeauftragte; Mitglieder des Betriebsrats; Geschäftsführung, Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.
Seminarvarianten
Präsenzseminar:
Tagesseminare - 2 Tage, 9:00 bis 16:00 Uhr
Online-Seminar:
Tagesseminare - 2 Tage, 9:00 bis 16:00 Uhr
Termine / Orte
Standort unabhängig
Online-Seminar
Präsenzseminar
Breite Str. 22 / 3. Etage, 40213 Düsseldorf
Präsenzseminar
Neue Mainzer Str. 6-10 / 21. Etage, 60311 Frankfurt am Main
Präsenzseminar
Vahrenwalder Str. 269 A / 5. Etage, 30179 Hannover
Präsenzseminar
Alter Wall 32 / 1. Etage, 20457 Hamburg
Präsenzseminar
Friedrich-List-Platz 1 / 1. Etage, 04103 Leipzig
Präsenzseminar
Theresienstraße 1 / 1. Etage, 80333 München
Präsenzseminar
Flughafenstraße 118 / 4. Etage, 90411 Nürnberg
Präsenzseminar
Karl-Liebknecht-Straße 21-22 , 14482 Potsdam
Präsenzseminar
Eingang: Kronprinzenstraße 3 / 5. Etage, 70173 Stuttgart
Präsenzseminar
Preis
Die Teilnahmegebühr pro Person beträgt
Präsenzseminar EUR 1.400,00 (inkl. 19% MwSt. EUR 1.666,00).
Online-Seminar EUR 1.260,00 (inkl. 19% MwSt. EUR 1.499,40).
Bei Anmeldung von 3 Teilnehmern aus einem Unternehmen zum gleichen Termin erhalten Sie einen Rabatt von 10% auf den Gesamtpreis.
Individuelle Firmenseminare
Dieses Seminarthema bieten wir Ihnen auch bundesweit als individuelles Firmenseminar im Format Präsenzseminar oder Online-Seminar an. Gerne erstellen wir Ihnen ein unverbindliches Angebot. Sprechen Sie uns an.
Anfrage
Allgemeine Seminarinfos
Im Preis enthalten sind Schulungsunterlagen, Teilnahmebescheinigung, Mittagessen, sowie Heiß- und Kaltgetränke.
Gerne können Sie auch ein zusätzliches Catering bei uns buchen.