Immobilienwirtschaft und -management
Das Immobilienmanagement hat sich mit der Entwicklung der Immobilienwirtschaft zu einem ökonomisch bedeutenden und lukrativen Managementbereich entwickelt. Als Fachgebiet der Immobilienwirtschaft vereint es kaufmännische, technische und infrastrukturelle Managementaufgaben. Ein effektives Immobilienmanagement arbeitet kundenorientiert, stellt erfolgskritische Informationen über den Immobilienmarkt bereit und bündelt die Komplexität der Immobilienwelt in ein leistungsfähiges Konzept. Die Aufgabenvielfalt des Immobilienmanagements bietet Unternehmen zahlreiche Chancen, sich mit den richtigen Kompetenzen auf dem Markt zu beweisen.
Dabei hat jeder Bereich des Immobilienmanagements für sich ganz eigene Kompetenzanforderungen entwickelt. Hierzu gehören Kenntnisse im Immobilienmarketing, in der Risikobewertung (Due Diligence), im branchenspezifischen Immobiliencontrolling, im Forderungsmanagement sowie im Immobilienrecht. Der rechtssichere Umgang im Bereich Immobilienkauf und Immobilienfinanzierung sowie Betriebskostenabrechnung schützt Immobilienbesitzer und Investoren vor Fehlinvestitionen und gerichtlichen Auseinandersetzungen.
Unsere Seminarangebote wenden sich an Fach- und Führungskräfte aus Immobilienunternehmen, aber auch an Investoren und Immobilienmakler, die sich zu den jeweiligen Themengebieten fundiertes Fachwissen aneignen möchten. Unsere Immobilienexperten vermitteln die Seminarinhalte mit hohem Praxisbezug.
Zu diesen Themen bieten wir Ihnen neben Tages- und Abendseminaren auch individuelle Inhouse-Schulungen und Fernlehrgänge an:
Definition Immobilienmanagement
Was ist Immobilienmanagement?
Definition: Das Immobilienmanagement umfasst die strategische und ergebnisorientierte Planung, Steuerung und Kontrolle aller Geschäftsaktivitäten eines Unternehmens, die immobilienbezogen sind.
Die Funktionsbereiche des Immobilienmanagements orientieren sich an dem sogenannten Lebenszyklus der Immobilie, der aus verschiedenen Phasen besteht. Diese können grob in die Projektentwicklung, den Bau, die Nutzung und die Verwertung einer Immobilie eingeteilt werden. Hinzu kommen zahlreiche Unterphasen. So gehört zur Verwertung einer Immobilie z. B. ihre Modernisierung, Sanierung und Entsorgung. Ein Großteil der Kosten einer Immobilie fällt auf die Nutzung (auch: Verwaltung, Betrieb oder Bewirtschaftung) einer Immobilie zurück. Die Nutzung einer Immobilie ist Hauptaufgabe des Facility Managements.
Das Ziel des Managements ist es, die Phasen des Immobilienzyklus so zu gestalten, dass sie einen profitablen Mehrwert erwirtschaften.
Aufgaben im Immobilienmanagement
Durch die vielen Wechselbeziehungen zwischen den konkreten Aufgaben im Immobilienmanagement werden diese nicht in zeitliche Phasen unterteilt. Dagegen bietet es sich an, drei Aufgabentypen zu unterscheiden:
- Technisches Management: Beschreibt das Facility Management im Sinne des Gebäudemanagements, wozu z. B. die Instandhaltung, Modernisierung, Sanierung, der Umbau und das Energiemanagement gehören.
- Kaufmännisches Management: Umfasst alle finanzwirtschaftlichen und buchhalterischen Aufgaben, wie die Kontenführung, das Kostenmanagement, die Budgetplanung, die Erstellung von Betriebskostenabrechnungen, das Vertragsmanagement, das Versicherungsmanagement sowie das Reporting.
- Infrastrukturelles Management: Hier sind alle Dienstleistungsaufgaben hinzuzuzählen, die das Immobiliengeschäft unterstützten. Dies beginnt beim täglichen Büroservice und greift über die Versorgung bis hin zu Logistikaufgaben.
Disziplinen im Immobilienmanagement
Das Immobilienmanagement ist heute äußerst komplex und wendet eine Reihe an Disziplinen an. Weiterbildungen sind aufgrund der Interdisziplinarität der Immobilienwirtschaft besonders empfohlen. Fach- und Führungskräfte aus der Immobilienwirtschaft können neue und alte Kompetenzen schärfen, um mit Innovationen Schritt zu halten.
- Projektmanagement (Projektentwicklung)
- Rechnungswesen und Controlling (Buchhaltung)
- Recht (Kenntnisse in einer Reihe von Gesetzen und Verordnungen)
- Kommunikation
- Marketing (Immobilienmarketing)
- Facility Management
Schon gewusst? Seit dem 1. August 2018 gibt es eine Fortbildungspflicht für Immobilienverwalter und Makler. Das „Gesetz zur Einführung einer Berufszulassungsregelung für gewerbliche Immobilienverwalter und Makler“ besagt, dass 20 Stunden Weiterbildungen innerhalb von drei Jahren nachgewiesen werden müssen. Die entsprechenden Weiterbildungen für Verwalter und Immobilienmakler müssen erstmalig bis 2020 erbracht werden.
Projektentwicklung im Immobilienmanagement
Projektmanagement + Immobilienmanagement = Immobilienprojektentwicklung
Die Immobilienprojektentwicklung beschäftigt sich mit der Konzeption und Erstellung von Immobilienprojekten im Rahmen eines vorplanerischen und teilweise durchführenden Projektmanagements. Sie ist die Symbiose aus Projektmanagement und Immobilienmanagement. Bei den Aufgaben eines Projektmanagers zählen kaufmännische, technische und juristische Aspekte.
Im Kontext der Immobilienwirtschaft involviert die Projektarbeit oft größere Projekte, die mit hohen Investitionen verbunden sind. Planungsinstrumente spielen hier eine entscheidende Rolle, da Entscheidungen im Immobilienbereich langfristig und finanziell bedeutsame Auswirkungen haben. Für die Projektentwicklung im Bereich Immobilien herrschen überwiegend die Spielregeln des Projektmanagements mit branchenspezifischen Besonderheiten. So gelten auch in der Immobilienprojektentwicklung die gängigen Phasen der Projektarbeit.
Phasen in der Immobilienprojektentwicklung
Ziele der Projektentwicklung
- Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Immobilie sicherstellen
- Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen
- Aufbereitung von Grundstücken
- Veränderung der Mieterstruktur
- Städtische und regionale Verbesserung sozialer und ökologischer Aspekte
Due Diligence in der Immobilienwirtschaft: Risiken vermeiden
Was ist Due Diligence?
Der englische Begriff „Due Diligence“ bedeutet so viel wie „angemessene Sorgfalt“. Heute steht Due Diligence für die sorgfältige und systematische Überprüfung und Bewertung eines Objektes im Rahmen einer Transaktion. Wer etwas kaufen oder verkaufen möchte, informiert sich über die Chancen und Risiken des Kaufs oder Verkaufs – so auch in der Immobilienwirtschaft.
Eine risikominimierende Immobilienprüfung ist beim An- und Verkaufsprozess von gewerblichen Immobilien besonders wichtig. Die steigenden Kaufpreise von Immobilien führen dazu, dass in der Immobilienbranche mit besonders hohen Summen gehandelt wird. Immobilien haben sich zu einer lukrativen Kapitalanlage entwickelt. Ohne zuverlässige Risikobewertung drohen Verluste bei Immobilienkäufen.
Wie erreicht Due Diligence ihre Ziele? Hinter dem Prinzip steht eine Reihe an Methoden, um Risiken zu identifizieren. Beispiele sind Marktanalysen, das Immobilien-Benchmarking oder die SWOT-Analyse (Strengths – Weaknesses – Opportunities – Threats).
Ziele der Due Diligence
- Entscheidungsfindung für Finanztransaktionen in der Immobilienbranche unterstützen
- Kaufpreisfindung und -gestaltung optimieren
- Vorteile und Chancen beim An- und Verkauf von Immobilien identifizieren
- Versteckte Mängel und Risiken reduzieren (Risikomanagement)
- Rechtliche Sicherheit gewähren (z. B. Einhaltung der Auskunftspflicht für Verkäufer)
- Qualitätskontrolle und -sicherung verbessern
- Komfortable Informationsgrundlage für Vertragsverhandlungen schaffen
Fähigkeiten von Immobilienmanagern: Alles dreht sich um Kommunikation
Immobilien sind vielleicht unbeweglich, Immobilienmanager jedoch das genaue Gegenteil. Denn im Fokus der Arbeit im Immobilienmanagement steht nicht nur die Immobilie, sondern auch der Mensch. Der richtige Umgang und die professionelle Kommunikation mit anderen Personen ist dabei das A und O. Wir können sogar sagen: Die Immobilienwirtschat ist eine Kommunikationsbranche. Einige Beispiele:
- Kommunikation mit Kunden: Immobilienmakler müssen viel Fachwissen mitbringen. Am Ende des Tages sind es jedoch ihre Kommunikationskompetenzen und Soft Skills die darüber entscheiden, ob sie ihr Objekt verkaufen. Maklerinnen und Makler müssen fähig sein, in der Beratung und im Service zu überzeugen. Dies beginnt bereits beim ersten Telefon mit dem Kunden. Der Verkauf einer Immobilie ist davon abhängig, ob Ihre Kommunikation ihr Ziel erreicht.
- Mediation und Konfliktmanagement: Die Immobilienbranche besteht aus einer Vielzahl an Akteuren mit unterschiedlichen Interessen. Häufige Konflikte treten z. B. zwischen Verwaltern und Eigentümern oder Verwaltern und Mietern auf. Immobilienfachleute sind gefragt, Kommunikationsprobleme und Konfliktsituationen interessengerecht zu lösen. Einschlägige Kompetenzen in der Mediation im Immobilienmanagement und im Konfliktmanagement in der Immobilienwirtschaft machen sie zu Experten für Win-Win-Lösungen.
- Verhandlungsgespräche mit Geschäftskontakten: Verhandlungsgespräche sind Situationen, die besondere Kommunikations- und Verhandlungstechniken für Immobilienfachleute erfordern. Hierbei zählt oft nicht, worüber, sondern wie verhandelt. Ein Tipp: Stellen Sie viele Fragen an Ihren Gesprächspartner. Dadurch gewinnen Sie wertvolle Informationen, die Ihnen im weiteren Verlauf der Verhandlung Vorteile bringen.
- Führung von Mitarbeitern: Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine eigenen Mitarbeiter. Führungskräfte in der Immobilienbranche sind deshalb darauf angewiesen, dass die Kommunikation mit ihren Teams überzeugt, motiviert, transparent ist und Vertrauen schafft. Die interne Kommunikation ist eine eigenständige Führungskompetenz.
- Immobilienmarketing: Das Marketing stellt mit Social Media, Content Marketing und SEO Instrumente und Wege zur Kommunikation mit Kunden zur Verfügung, die sich auch in der Immobilienbranche bewährt haben. Hier sind spezifische Kenntnisse im Immobilienmarketing erforderlich, um Mieter als Zielgruppe zu erreichen.
Häufig gebuchte Seminare im Bereich Immobilienwirtschaft und -management
- Immobilienprojektentwicklung: Das Projektmanagement gehört auch in der Immobilienbranche zur Königsklasse. Investoren, Makler, Immobilieneigentümer und Mitarbeiter aus Immobilienunternehmen lernen in unserem Seminar, wie Projekte initiiert, konzipiert, realisiert und vermarktet werden.
- Betriebskostenabrechnung: In der kaufmännischen und buchhalterischen Seite des Immobilienmanagements gehört die Betriebskostenabrechnung zum täglichen Brot. Eigentümer einer Immobilie müssen sich an rechtliche Aspekte, wie die Betriebskostenverordnung und das Mietrecht halten. Wie Sie die Betriebskostenabrechnung erstellen und welche Besonderheiten zu beachten sind, lernen Sie in unserem praxisnahen Präsenzseminar.
- Controlling in der Immobilienwirtschaft: Der Bedeutungszuwachs des Controllings hat auch das Immobilienmanagement erreicht. Das Controlling bietet ein Portfolio an Instrumenten, das dem Management wertvolle Informationen für wichtige Entscheidungsprozesse liefert. Welche Chancen und Risiken warten beim An- und Verkauf einer Immobilie? Antworten finden Sie in unserem Seminar.
- Mietenbuchhaltung: Die Buchhaltung ist ein zentraler Baustein im Gerüst eines Immobilienunternehmens. In der Mietenbuchhaltung zählen Kenntnisse im Umgang mit verschiedenen Geschäftsvorfällen und standardisierte Buchtungstechniken. Unser Seminar richtet sich an Buchhalter und kaufmännische Sachbearbeiter, die sich in der Mietenbuchhaltung kompakt und effektiv qualifizieren möchten.