Recruiting und Employer Branding

Die arbeitsmarktpolitische Relevanz einer beruflichen Qualifizierung im Recruiting und Employer Branding liegt im akuten Bedarf nach Fachpersonal in der Wirtschaft. Die Digitalisierung, der Fachkräftemangel und die Corona-Pandemie führen zu massiven Veränderungen der Arbeitswelt, die Auswirkungen auf Personalfragen in Unternehmen haben. Die Folge ist eine sehr hohe Nachfrage nach Fach- und Führungskräften mit Know-how im modernen Personalrecruiting auf dem Arbeitsmarkt.

Die zentrale Aufgabe des Recruitings ist die Personalgewinnung und Mitarbeitendenbindung, um Personalbedarfe in Organisationen zu lösen. Aufgrund des „War for Talents“ müssen Unternehmen dabei aktiv um Arbeitskräfte werben. Das Recruiting nutzt heute deshalb vermehrt digitale Instrumente aus dem Marketing, was zur Entstehung des „Personalmarketing“ und „Employer Branding“ geführt hat. Modernes Recruiting beinhaltet, die Arbeitgebendenmarke (Employer Brand) eines Unternehmens strategisch zu verbessern. Dafür werden wie im Marketing z. B. Zielgruppen analysiert, Content erstellt und digitale Medien als Kommunikationskanäle genutzt.

Arbeit des IFM Institut für Managementberatung in diesem Bereich

Das IFM arbeitet seit fast 30 Jahren mit einem Netzwerk an Fachtrainer:innen im HR-Bereich zusammen. In der Wissensvermittlung konnte das IFM Erfahrungen in der Schulung von Firmen und der geförderten Weiterbildung sammeln. Der Austausch mit Recruitingexpert:innen und die Erkenntnisse aus der Förderung unterschiedlicher Zielgruppen ermöglichen dem IFM, Wissensinhalte stets an die Bedürfnisse der Wirtschaft anzupassen und kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Im eigenen Unternehmensblog veröffentlicht das IFM regelmäßig informative Beiträge. Zum Suchbegriff „Personalrecruiting“ in Google ist ein Beitrag Personalrecruiting: Methoden und Instrumente für erfolgreiche Personalbeschaffung des IFM auf Platz 2 zu finden.

Chancen einer beruflichen Qualifizierung im Recruiting und Employer Branding

Der Wandel des Recruitings in Richtung Employer Branding macht aus verschiedenen Gründen eine Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte attraktiv:

• Der Fachkräftemangel führt zu einem „Recruitermangel“ (Handelsblatt 2022).
• Kenntnisse im Recruiting sind an keine Branche gebunden. Branchenkenntnisse aus beruflichen Vorerfahrungen können jedoch zusätzliche Vorteile bringen.
• Die Weiterbildung eignet sich gleichermaßen für Fach- und Führungskräfte mit ersten Erfahrungen im HR oder im Marketing.
• Auch klassische Recruiter:innen müssen sich aktuell im Marketing weiterbilden.
• Recruitingwissen verbessert die eigenen Möglichkeiten im Bewerbungsprozess.

Aus diesen Gründen ist eine berufliche Qualifizierung in diesem Bereich für eine breite Zielgruppe interessant, um die eigenen Einstiegschancen mit einer Spezialisierung auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Aktuelle Relevanz des Recruitings und Employer Brandings

In den Medien wird berichtet, dass in der aktuellen Lage der HR-Stellen auf dem Arbeitsmarkt 2021 die „Nachfrage nach Recruitern und Employer-Branding-Experten explodiert“ (2022). Die Nachfrage nach Personaler:innn habe sich innerhalb eines Jahres fast verdreifacht. Wie in der folgenden Grafik zu erkennen ist, hat sich vor allem die Nachfrage nach Recruiter:innen und Employer-Branding-Manager:innen erhöht:

Weitere Studien, die die Arbeitsmarktrelevanz von Recruiting und Employer Branding bestärken, sind:

• Im Themenspecial „Employer Branding“ im Rahmen der Studien „Recruiting Trends 2020“ und „Bewerbungspraxis 2020“ des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) wird beschrieben, dass Stellenbesetzungen immer schwieriger werden und bis zum Jahr 2030 ein Höchststand der nicht und schwer zu besetzenden Stellen prognostiziert wird. Im Themenspecial „Social Recruiting und Active Sourcing“ gaben die meisten Recruiter:innen an, dass sie Geld in das Employer Branding (19,4 Prozent) sowie das Personalmarketing (14,2 Prozent) und Technologien (14,2 Prozent) investieren würden, um den Recruitingprozess im Unternehmen zu verbessern.
  
  
• Die PwC-Studie People-Management 2025 spricht von einem „tief greifende[n] Wandel im Personalmanagement“ mit einem Nachholbedarf bei Personaler:innen. 130 HR-Führungskräfte und 25 Expert:innen nannten zu 89 % die „Rekrutierung und Personalauswahl“ als wichtigste Aufgabe im Personalmanagement.
  
  
• Die Studie Digitales Bewerben und Recruiting im Fokus von StepStone & BPM (Bundesverband für Personalmanager) befragte 2.600 Personalmanager:innen und 10.200 Kandidat:innen zum aktuellen Stand des Recruitings. Jede:r dritte Recruiter:in bezeichne sich als digital. Vier von zehn Personalabteilungen betreiben „Active Sourcing“ (die aktive Rekrutierung von Kandidaten, z. B. in sozialen Medien). Jeder Vierte würde mit Text- und SEO-Analysen zur Optimierung von Stellenanzeigen arbeiten. 79 % der Recruiter:innen gaben an, dass sie eine besondere Notwendigkeit sehen, sich aufgrund aktueller technischer Entwicklung weiterzubilden.
  
  
• Laut der KOFA-Studie Wie Unternehmen trotz Fachkräftemangel Mitarbeiter finden (2019) habe die Hälfte der befragten Unternehmen (54 Prozent) in den letzten drei Jahren die Anzahl der Personen im Unternehmen, die sich hauptsächlich mit dem Recruiting beschäftigen erhöht. 76 Prozent haben sehr gute oder gute Erfahrungen mit dem Employer Branding für das Recruiting gemacht.

Signifikanz einer Weiterbildung im Recruiting und Employer Branding

Das Recruiting und Employer Branding spielt eine Schlüsselrolle, um akute und langfristige Personalbedarfe in Unternehmen zu lösen. Die Anzahl an Medienberichten, Studien und Stellenausschreibungen in Jobportalen bestätigen den Mangel an Fach- und Führungskräften mit Kenntnissen im Recruiting und Employer Branding.

Eine berufliche Qualifizierung kann die Grundlagenkompetenzen für aktuelle Recruitingaufgaben nach neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Wirtschaft vermitteln. Für Fach- und Führungskräfte entstehen dadurch verschiedene Möglichkeiten:

• Sie können ihre vorhandenen Berufskenntnisse mit Expert:innenwissen erweitern, um ihre Einstiegschancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
  
  
• Sie erhalten durch den Erwerb von Spezialkenntnissen im HR und Marketing Zugang zu hoch nachgefragten Positionen im Personalbereich in allen Branchen.
  
  
• Sie sichern sich aufgrund der kontinuierlich steigenden Nachfrage nach Fachpersonal im Recruiting eine Schlüsselposition im Arbeitsmarkt der Zukunft.