Supply Chain Management – eine Herausforderung, bei der sich KMUs noch schwer tun
Als Prof. Elmar Holschbach (FH Südwestfalen) das Ergebnisse der 11. BME-Logistik-Umfrage im März 2016 veröffentlichte, lautete der Titel vielsagend „Baustelle Supply Chain Management“.[i]
Das Fazit von Gunnar Gburek, Leiter der BME-Sektion Logistik war dann auch, dass zwar ein Großteil der BME-Mitgliedsunternehmen die Bedeutung von Supply-Chain-Management-Strukturen erkannt haben und danach handeln, kleinere und mittlere Firmen sich jedoch sehr schwer mit dem Thema tun – obwohl sie oftmals von großen Konzernen mit einem professionellen SCM abhängig sind.
Der Druck auf KMUs ist allerdings zweifelsohne da. Internationalisierung, steigende Qualitäts-, Service- sowie Individualisierungsanforderungen der Kunden, wachsende politische und wirtschaftliche Risiken, begrenzte Ressourcen, steigende Energie- und Rohstoffpreise und Forderungen nach mehr Umwelt- und Klimaschutz verstärken die Notwendigkeit ein funktionierendes Supply Chain Management einzuführen. Zudem bestätigen die Umfrageteilnehmer den Nutzen von Supply Chain Management als echten Kostendämpfer. 47% der Befragten waren in der Lage ihre Bestände zu optimieren, 47 % reduzierten die Supply-Chain-Kosten, 40% erkannten eine höhere Lieferzuverlässigkeit und ein Drittel konnte die Lieferzeiten mit SCM verkürzen.
So lohnt sich die Frage, welche Ziele und Motive Supply Chain Management verfolgt, welche Prinzipien und Instrumente Supply Chain Management ausmacht und wie es gelingt ein funktionierendes Supply Chain Management im eigenen Unternehmen zu implementieren.
Die Ziele des Supply Chain Managements sind die Verbesserung der Effektivität (beispielsweise eine gesteigerte Kundenzufriedenheit und reduzierte Durchlaufzeiten) sowie der Effizienz.
So stellt SCM im Wesentlichen drei Fragen:
- Welches sind die konkreten Störungsfelder und Ursachen für fehlende Termintreue, ungenügende Lieferbereitschaft, hohe Bestände und Schwankungen in der Kapazitätsauslastung?
- Wo liegen Defizite im Informationsaustausch entlang der Lieferkette?
- Wie können Kosten, Zeit, Qualität und Flexibilität entlang der Lieferkette zielorientiert ausgerichtet werden ohne dabei nur zu Lasten eines Beteiligten verschoben zu werden?
Die letzte Fragestellung betont das partnerschaftliche Konzept, nicht zu Lasten sondern zum Wohle aller entlang der gesamten Lieferkette den Prozess zu optimieren und zu harmonisieren.
Um eine kontinuierliche Versorgung des Endkunden zu gewährleisten, bedient sich das SCM klarer Prinzipien: Kompression, Kooperation, Integration, Virtualisierung, Standardisierung und Modularisierung sowie Kundenorientierung.
Noch uneinheitlich, auch dies war das Ergebnis der Studie BME-Logistik-Umfrage, wird die organisatorische Integration von Supply Chain Management in den Unternehmen gelöst. Bei 16 Prozent der Firmen ist es Teil der Unternehmensleitung, bei 47 Prozent der Betriebe ist das SCM auf der zweiten und in 31 Prozent auf der dritten Hierarchieebene verankert.
Das grundlegende Wissen, wie Sie Supply Chain Management in Ihrem Unternehmen implementieren können, welche Kernfragen Sie mit Supply Chain Management beantworten und wie Sie anhand des SCOR- Modells die Prozesse entlang der Lieferkette Ihres Unternehmens optimieren können, erarbeiten Sie sich in dem zweitägigen IFM Seminar „Supply-Chain-Management (SCM) – Überblick“. Einen tieferen Einblick in die Methodik erhalten Sie in dem IFM-Seminar „Supply-Chain-Management (SCM) – Optimierung der Leistungsprozesse“.
[i] Die BME-Logistik-Umfrage, ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), befragte in der Zeit von Oktober 2015 und Januar 2016 SCM-Manager und Logistiker aus 127 Unternehmen.
Die komplette Studie kann kostenlos im BME-Shop bezogen werden unter: www.bme.de/logistikumfrage