Recruiting und Employer Branding

Die arbeitsmarktpolitische Relevanz einer beruflichen Qualifizierung im Recruiting und Employer Branding liegt im akuten Bedarf nach Fachpersonal in der Wirtschaft. Die Digitalisierung, der Fachkräftemangel und andere gesellschaftspolitische Entwicklungen führen zu massiven Veränderungen der Arbeitswelt, die Auswirkungen auf Personalfragen in Unternehmen haben. Die Folge ist eine hohe Nachfrage nach Fach- und Führungskräften mit Know-how im modernen Personalrecruiting auf dem Arbeitsmarkt.

Die Bundesagentur für Arbeit stuft den Beruf „Recruiter:in“ als „komplexe Spezialistentätigkeit“ ein. Die zentrale Aufgabe des Recruitings ist die Personalgewinnung und Mitarbeiterbindung, um Personalbedarfe in Organisationen zu lösen. Aufgrund des „War for Talents“ müssen Unternehmen dabei aktiv um Arbeitskräfte werben. Das Recruiting nutzt heute deshalb vermehrt digitale Instrumente aus dem Marketing, was zur Entstehung des „Employer Brandings“ und „Personalmarketing“ geführt hat. Modernes Recruiting beinhaltet, die Arbeitgebermarke (Employer Brand) eines Unternehmens strategisch zu verbessern. Dafür werden wie im Marketing z. B. Zielgruppen analysiert, Content erstellt und digitale Medien als Kommunikationskanäle genutzt.

Arbeit des IFM Institut für Managementberatung in diesem Bereich

Das IFM arbeitet seit fast 30 Jahren mit einem Netzwerk an Expertentrainer:innen im HR-Bereich zusammen. In der Wissensvermittlung konnte das IFM Erfahrungen in der Schulung von Firmen und der geförderten Weiterbildung sammeln. Der Austausch mit Recruitingexpert:innen und die Erkenntnisse aus der Förderung unterschiedlicher Zielgruppen ermöglichen dem IFM, Wissensinhalte stets an die Bedürfnisse der Wirtschaft anzupassen und weiterzuentwickeln.

Im eigenen Unternehmensblog veröffentlicht das IFM regelmäßig informative Beiträge. Zum Suchbegriff „Personalrecruiting“ in Google ist ein Beitrag des IFM auf Platz 2 zu finden.

Berufliche Aussichten im Recruiting und Employer Branding

Der Wandel des Recruitings in Richtung Employer Branding macht aus verschiedenen Gründen eine Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte attraktiv:

1. Der Fachkräftemangel ist weiterhin auf einem Rekordniveau: 82 Prozent deutscher Unternehmen kämpfen mit offenen Stellenbesetzungen (MPG-Studie 2024). Als Folge führt der Fachkräftemangel zu einem „Recruitermangel“ (Handelsblatt 2022).
   
   
2. Der Hays-Fachkräfte-Index HR wertet regelmäßig die Nachfrage nach HR-Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt aus. Im 4. Quartal 2024 lag der Index für Recruiter – trotz eines Rückgangs in den Vorjahresquartalen – im Vergleich zum 1. Quartal 2015 bei 147 %. In anderen Worten sind Recruiter:innen aktuell mehr als doppelt so stark nachgefragt als 2015. Laut Index sind Recruiter:innen die am zweistärksten nachgefragten HR-Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt (nach HR Business Partner:innen):
   
   

   

   
   
   
3. Das IAB der Bundesagentur für Arbeit zeigt im Job Futuromat, dass seit 2012 die Zahl der Beschäftigten in Recruiting um 261,1 % gestiegen. Die Zahl der offenen Stellen hat sich um 1.413,6 % erhöht. Das monatliche Bruttoarbeitsentgelt ist seit 2021 um 17,7 % gestiegen und lag Ende 2023 mit 4.253 € um 12 % über dem aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (3.796 €). Diese Zahlen unterstreichen den aktuellen Bedarf an qualifizierten Recruitern auf dem Arbeitsmarkt.
   
   
4. Kenntnisse im Recruiting sind an keine Branche gebunden. Branchenkenntnisse aus beruflichen Vorerfahrungen können jedoch zusätzliche Vorteile bringen.
   
   
5. Eine Weiterbildung und Karriere im Recruiting und Employer Branding eignet sich gleichermaßen für Fach- und Führungskräfte mit ersten Erfahrungen im HR oder im Marketing.
   
   
6. Auch klassische Recruiter:innen müssen sich aktuell im Marketing weiterbilden.
   
   
7. Recruitingwissen verbessert die eigenen Möglichkeiten im Bewerbungsprozess.

Aus diesen Gründen ist eine berufliche Qualifizierung in diesem Bereich für eine breite Zielgruppe interessant, um die eigenen Einstiegschancen mit einer Spezialisierung auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Studien zur Relevanz des Recruitings und Employer Brandings

• Die Studienreihe „Hiring Trends Index Q4 2024“ (2025) von Stepstone beschreibt, dass die Vakanzzeit (Zeit von der Veröffentlichung einer Stellenausschreibung bis zur Akzeptanz des Angebots durch Bewerber:innen) im November 2024 mit 177 Tage bei einem Jahreshoch lag und zuletzt im Dezember 2022 erreicht wurde. Im Schnitt benötigen Unternehmen ca. 6 Monate, um eine offene Stelle zu besetzen. 80 % der Recruiter:innen empfinden das Recruiting als herausfordernd. Eine neue Top 5 Herausforderung sei die starke Konkurrenz durch andere Arbeitgeber:innen.
  
  
• Der „Recruting-Report 2024“ von Index Research beschreibt, dass ein „starkes Employer Branding unerlässlich“ ist. Laut Studie haben 41 % der befragten Unternehmen jedoch keine Zeit und 35 Prozent kein Fachpersonal für Employer Branding. 51 % halten Social-Media-Recruiting als den wichtigsten Trend in der Personalgewinnung.
  
  
• Laut der „Employer Branding & Recruiting Studie 2024“ glauben 59% der Befragten, dass fehlende Mitarbeitende in naher Zukunft die Unternehmensentwicklung verschlechtern oder zu Umsatzeinbußen führen wird. 74 % der Unternehmen haben offene Stellen, die seit über 3 Monate ohne Besetzung ausgeschrieben sind. 65 % der Befragten verfolgen noch keine spezifische oder ausgearbeitete Employer-Branding-Strategie.
  
  
• Im „HR Insights Report 2024“ von Personio geben 50 % der Befragten an, dass sie sich auf ein gesteigertes Recruiting einstellen. Laut Studie sind Recruiting und Mitarbeitendenbindung die größten Herausforderungen für den HR-Bereich im Fachkräftemangel.
  
  
• Laut der Studie „HR-Monitor 2024“ von McKinsey sind nur 47% der befragten Mitarbeitenden mit der HR-Funktion in ihrem Unternehmen zufrieden. In der Talentakquise können Unternehmen nur zwei Drittel der Kandidat:innen, denen sie ein Angebot unterbreiten, tatsächlich einstellen.
  
  
• Die „PwC-Studie „People-Management 2025“ spricht von einem „tief greifende[n] Wandel im Personalmanagement“ mit einem Nachholbedarf bei Personalern. 130 HR-Führungskräfte und 25 Expert:innen nannten zu 89 % die „Rekrutierung und Personalauswahl“ als wichtigste Aufgabe im Personalmanagement.

Berufliche Qualifizierung im Recruiting und Employer Branding als Chance

Das Recruiting und Employer Branding spielt eine Schlüsselrolle, um akute und langfristige Personalbedarfe in Unternehmen zu lösen. Die Anzahl an Medienberichten, Studien und Stellenausschreibungen in Jobportalen bestätigen den Mangel an Fach- und Führungskräften mit Kenntnissen im Recruiting und Employer Branding.

Eine berufliche Qualifizierung kann die Grundlagenkompetenzen für aktuelle Recruitingaufgaben nach neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Wirtschaft vermitteln. Für Fach- und Führungskräfte entstehen dadurch verschiedene Möglichkeiten:

• Sie können ihre vorhandenen Berufskenntnisse mit Expert:innenwissen erweitern, um ihre Einstiegschancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
• Sie erhalten durch den Erwerb von Spezialkenntnissen im HR und Marketing Zugang zu hoch nachgefragten Positionen im Personalbereich in allen Branchen.
• Sie sichern sich aufgrund der kontinuierlich steigenden Nachfrage nach Fachpersonal im Recruiting eine Schlüsselposition im Arbeitsmarkt der Zukunft.