Content Creator:in – alles zum Berufsbild
Ein Beruf für die Zukunft – Content Creator:in
Wir schreiben das Jahr 2060. Das Bundesministerium für Content Creation verabschiedet erfolgreich das „Recht auf Inhalte mit Mehrwert“. Die neuen Grundregeln für sinnvollen Content sollen Konsument:innen im Internet vor Spam, Schleichwerbung und unlauterer Werbung schützen. Wer als Content Creator:in arbeiten möchte, muss seine Kenntnisse in einem jährlichen Sachkundenachweis bescheinigen. Der Beruf Content Creator:in ist nicht nur beliebt, sondern durch und durch professionalisiert.
In der Digitalisierung sind viele Berufe vergänglich. Doch die Geschichte der Content Creation steht erst an ihrem Anfang. Wir bilden Content Creator:innen weiter und blicken in diesem Artikel auf einen kreativen Beruf, der heute und in Zukunft gefragt ist.
Inhalte auf einen Blick
- Was ist ein:e Content Creator:in?
- Aufgaben als Content Creator:in
- Was ist überhaupt Content?
- Content-Arten
- Das Push- und Pull-Prinzip: Der Zauber im Content Marketing
- Wichtige Begriffe für Content Creator:innen
- Content Creator werden – von Expert:innen lernen
- Zusammenfassung: Infografik
Was ist ein:e Content Creator:in?
Als Content Creator:innen zählen alle Berufe, die Inhalte im Internet für eine bestimmte Zielgruppe erstellen. Ein:e Content Creator:in stellt sich immer die Frage: Für wen erstelle ich meinen Inhalt gerade? Diese Frage beantwortet er mit Know-how z. B. im Bereich Content Marketing, Social Media und Suchmaschinenoptimierung (SEO).
Die Jobbezeichnung „Content Creator“ ist noch eher selten anzutreffen (eine Ausnahme sind wir beim IFM). Dafür gibt es verschiedene Jobtitel, die die Vielfalt der Arbeit und Karrierechancen im Bereich der Content-Erstellung zeigen.
Beispiele für Content Creator:innen
- Texter:innen
- Online-Redakteur:innen
- Content Manager:innen
- Content Marketing Manager:innen
- Social Media Manager:innen
- Online Marketing Manager:innen
- Grafiker:innen
- Fotograf:innen
- Video-Editor:innen
Nicht alle Content Creator:innen sind Texter:innen. Jedoch ist Texten die Grundlage für fast jede Form von Content-Erstellung. Grafiker:innen müss z. B. bei der Erstellung von beschrifteten Grafiken die richtigen Worte finden. Oder wer als Content Creator:in ein YouTube-Video erstellt, überlegt sich ganz genau, wie das Storytelling visuelle und textlich überzeugt.
Content Creator:innen sollten zumindest ein Händchen fürs Schreiben haben und die Grundlagen der Bildbearbeitung kennen. Ein einsteigerfreundliches und kostenloses Tool zur Erstellung von Bildern und Infografiken ist Canva.
IFM-Empfehlung für den Arbeitsmarkt
Aufgaben als Content Creator:in
So bunt wie die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten sind auch die Aufgaben im Bereich Content-Produktion. Typische Aufgaben sind:
- Planung von Content (im Redaktionsplan)
- Verfassen von Texten
- Grafikbearbeitung (nach Spezialisierung auch Audio- oder Videobearbeitung)
- Betreuung von Social-Media-Kanälen (z. B. TikTok, Instagram, X, LinkedIn, Pinterest)
- Einpflegen von Inhalten in Content Management Systeme (CMS) wie WordPress
- Erstellen von Newslettern
- Suchmaschinenoptimierung (SEO) von Websites und Inhalten
- Entwicklung und Umsetzung von Content-Marketing-Strategien
Was ist überhaupt Content?
Content ist Inhalt mit Mehrwert – das Zauberwort im Content Marketing. Alles, was wir als Content Creator:innen erstellen, muss einen Mehrwert haben. Es muss anderen Menschen einen Nutzen bringen, ein Erlebnis geben, ein Gefühl ansprechen oder in seiner Form einzigartig sein.
Beispiele für Content mit Mehrwert
- Information – „Unser neues Angebot ist ab dem <Datum> online.“
- Lernerlebnis – Ein Artikel, der einen Begriff erklärt (wie Wikipedia).
- Unterhaltung – Ein Meme auf Social Media.
- Emotion – Eine Kundenerfahrung in Form eines Videos teilen.
Wir können nicht genug unterstreichen, wie wichtig es ist, relevante und einzigartige Inhalte zu schaffen. Content zeigt potenziellen Kund:innen: Du kannst mir vertrauen, ich bin Expert:in auf meinem Gebiet und bei mir findest du auch in Zukunft den Content, den du liebst.
Content-Arten
Im Content Marketing können zunächst vier grundlegende Content-Arten unterschieden werden:
- Texte
- Bilder
- Podcasts und Audio-Dateien
- Videos (z. B. YouTube oder Twitch)
Daneben gibt es jede Menge Mischformen dieser Content-Typen:
- Websites & Blogs
- Whitepaper & E-Books
- Tabellen
- Listen und Rankings
- Infografiken
- Social Media
- Pressemitteilungen
- E-Mails (z. B. Newsletter)
- GIFs und Animationen
- Webinare
Es ist wichtig herauszufinden, welcher Content-Typ die eigene Zielgruppe wie erreicht. Hier beginnt Content Marketing.
Das Push- und Pull-Prinzip: Der Zauber im Content Marketing
Im Marketing allgemein gibt es zwei Strategien, um mit Kunden zu kommunizieren: das Push- und Pull-Prinzip. Ein Beispiel für Push Marketing (auch: Outbound Marketing) ist eine Werbetafel an einem S-Bahnhof. Jemand wartet auf seinen Zug, schaut vor sich und kann gar nicht anders, als die Werbung direkt vor seinen Augen zu sehen. Dasselbe können wir im Online Marketing machen. Wir „schieben“ eine Werbeanzeige auf eine Website in Richtung Kund:innen.
Pull Marketing (oder: Inbound Marketing) dagegen bedeutet, dass Kund:innen von sich aus zu uns finden. Ein:e Content Creator:in schreibt z. B. einen gut recherchierten, zielgruppenspezifischen und keyword-optimierten Artikel zu einem Thema, das aktuell Menschen interessiert. Diesen streut er:sie noch in den sozialen Medien – und wartet dann ab. Kund:innen finden den Artikel von alleine, z. B. weil sie aus eigenem Interesse genau dieses Thema googeln oder ähnlichen Themen auf ihren Social-Media-Kanälen folgen.
Content Creator:innen müssen beide Prinzipien verinnerlichen. Dennoch hat das Pull-Prinzip einen gewissen Zauber: Content erlaubt uns, Werbung zu machen, die nicht nach Werbung „riecht“.
Wichtige Begriffe für Content Creator:innen
Online Marketing
Online Marketing ist der Überbegriff für alle strategischen und operativen Aktivitäten des modernen Marketings im Internet. Das Ziel im Marketing ist immer, Menschen zum Kauf von Produkten und Dienstleistungen anzuregen. Content Marketing, Social Media Marketing und SEO sind z. B. drei wichtige Bereiche des Online Marketings.
Content Marketing
Content Marketing ist der Teil des Online Marketings, der sich auf die strategische Erstellung und Verbreitung von Inhalten an Interessent:innen und Kund:innen konzentriert. Content Marketing legt den Fokus weniger auf direkte Werbung und dafür auf Inhalte, die Menschen einen Mehrwert bringen. Content Marketing ist das Spezialgebiet von Content Creator:innen.
Social Media Marketing (SMM)
Wer Content erstellt, muss sich überlegen, wo dieser verbreitet wird. Social Media Marketing beschäftigt sich vor allem mit der Distribution von Inhalten in Social-Media-Kanälen. Laut Statista sind im Januar 2021 die größten Social-Media-Portale in Deutschland Facebook (70 %), Pinterest (14 %), Twitter (7 %), Youtube (3,4 %) und Instagram (2,5 %). Die Marktanteile wurden anhand der Anzahl der Seitenabrufe berechnet.
E-Mail-Marketing
E-Mail-Marketing beschäftigt sich mit dem Versenden von Werbe- und Info-Mails an B2B- und B2C-Kund:innen. Ein Beispiel ist ein regelmäßiger Newsletter, der über neue Angebote im Unternehmen informiert. Die Wirksamkeit des E-Mail-Marketings liegt in der direkten Ansprache der Empfänger:innen. Zwei beliebte Tools für E-Mail-Marketing sind z. B. CleverReach und Mailchimp.
Influencer Marketing
Beim Influencer Marketing nutzt ein Unternehmen eine aus den sozialen Medien einflussreiche Persönlichkeit, um Werbung für die eigene Marke zu machen. Für ein echte Win-win-Situation sollte die Kooperation den Follower:innen gegenüber authentisch rüberkommen. Rechtlich kommt immer wieder das Thema Schleichwerbung im Influencer Marketing auf, vor dem sich Unternehmen schützen sollten. Aktuell ist ein Trend Richtung Micro-Influencer:innen mit weniger Follower:innen und dafür einer höheren „Engagement Rate“ zu beobachten.
Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization – SEO)
Die Suchmaschinenoptimierung beschäftigt sich damit, die Platzierung von Inhalten und Websites in Suchmaschinen – was zu ca. 90 % Google bedeutet – zu verbessern. Es gibt Regeln für das Erstellen von Inhalten, wie z. B. das Nutzen von klar strukturierten Überschriften innerhalb einer Webseite, die das „Ranking“ einer Seite in Google beeinflussen. Content Creator:innen finden einen Einstieg in Googles SEO für Anfänger:innen.
Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations – PR)
Ein grundlegendes Verständnis für die Öffentlichkeitsarbeit ist für Content Creator:innen nur von Vorteil. PR ist eng mit Marketing verbunden, auch wenn die Zielgruppe hier nicht Kunden, sondern Journalist:innen und Medienvertreter:innen sind. Heute sind Online-PR-Portale, die Content Creator:innen als zusätzliche Distributionskanäle einsetzen können.
Storytelling
Storytelling ist eine Kommunikationsmethode, die Botschaften über emotionale Inhalte in Geschichten verpackt. Selbst hinter dem langweiligsten Produkt eines Unternehmens kann eine spannende Geschichte stecken. Gibt es ein besonderes Ereignis in der Historie des Unternehmens? Wie hat ein Produkt einem Kund:innen geholfen? Emotionen verbinden Menschen. Für die Kommunikation von Content Creator:innen ist Storytelling ein wichtiges Mittel, um Menschen an die eigenen Inhalte zu fesseln.
Content Creator:in werden – von Expert:innen lernen
Online-Weiterbildung als Content Creator:in
Unsere einmonatige Weiterbildung Content Creator:in richtet sich an Menschen, die erste Erfahrungen in den Bereichen Marketing, Medien, Redaktion oder Publizistik oder einfach eine kreative Ader haben. Unsere Content-Marketing-Experte:innen vermitteln praxisnahes Wissen für die berufliche Zukunft als Content Creator.
Bundesweite Seminare im Bereich Content Creation
In unserem Seminar Content Marketing bekommen Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen die Chance, sich an zwei Tagen Experten-Know-how anzueignen. Wie lernen Sie, die Sprache Ihrer Kunden zu sprechen? Wie erstellen Sie Content strategisch und effektiv? Viele weitere passende Seminare finden Sie in unserer Rubrik: Marketing und PR.
Zusammenfassung: Content-Creator-Infografik
Weil wir Content lieben, gibt es hier das Wichtigste aus unserem Artikel auch „zum Mitnehmen“ als Infografik: