Die Welt des Managements – Von der Theorie zur Praxis
Management – ein Begriff, der so vielseitig ist wie die Herausforderungen, die sich in der heutigen Arbeitswelt stellen. Was haben das Personal-, Qualitäts- und Zeitmanagement gemeinsam? Was ist der Unterschied zwischen Manager:innen und Führungskräften? In diesem Artikel erfahren Sie, was Management bedeutet, was die wichtigsten Managementmethoden sind und wer die erste Anlaufstelle für eine Weiterbildung in dem Bereich ist.
Was ist Management eigentlich?
Das Wort „Management“ stammt vom lateinischen „manus“ (Hand) und dem italienischen „maneggiare“ (handhaben, lenken) ab. Etwas zu managen, bedeutet also, Menschen, Prozesse und Ressourcen auf ein gewünschtes Ziel hin zu steuern. Die Aufgaben im Management sind demnach, Ziele zu setzen, Strategien zum Erreichen dieser zu finden und die erarbeiteten Ergebnisse zu prüfen. Damit ist Management nicht nur Grundlage der Wirtschaft, sondern der Gesellschaft. Auf der anderen Seite bezeichnen wir mit „dem Management“ auch die Leitung eines Unternehmens.
Wie wir sehen, gibt es heute zwei zentrale Definitionen des Management-Begriffs:
- Management als Tätigkeit: Der Prozess der Führung, Steuerung und Koordination (z. B. Projekt-, Logistik- oder Gesundheitsmanagement).
- Management als Institution: Eine Personengruppe, die für die Führung eines Unternehmens zuständig ist.
1. Bedeutung: Management als Tätigkeit (Prozess)
Hier bezieht sich die Bedeutung von „Management“ auf eine Tätigkeit und Rolle, die mit der Organisation eines Aufgabenbereiches zu tun hat. In anderen Worten geht es um einen kontinuierlichen, systematischen Prozess in einem bestimmten Umfeld, in dem ein gewünschtes Ergebnis erreicht werden soll. Die Person, die diesen Prozess X steuert, nennen wir X-Manager:in. Management in diesem Sinne bezieht sich nicht nur auf die Arbeitswelt, sondern alle Lebensbereiche.
Beispiel: Im Projektmanagement (Tätigkeit/Prozess) steuern wir Projekte, damit sie unsere Projektziele erreichen. Wer diese Aufgabe übernimmt ist Projektmanager:in (Rolle).
Der „Management-Regelkreis“ ist ein Instrument, das diesen Managementprozess in 4 bis 9 Phasen beschreibt. Die simpelste Form des Management-Regelkreises besteht aus 4 Phasen und ist auch als „PDCA-Zyklus“ bekannt:
- Planen (Plan): Management beginnt beim Planen. Denn ohne einen klaren Plan überlassen wir den Erfolg dem Zufall. Die besten Manager:innen wissen, wie sie Ziele setzen, Strategien entwickeln und die nötigen Ressourcen bereitstellen.
- Umsetzen (Do): In dieser Phase geht es darum, alle notwendigen Schritte zur Realisierung der geplanten Ziele umzusetzen. Diese Maßnahmen können auch im kleinen Rahmen oder als Pilotprojekt getestet werden.
- Überprüfen (Check): Management bedeutet auch, die Ergebnisse der Umsetzung zu analysieren. So stellen wir fest, ob die Maßnahmen erfolgreich waren oder verbesserungswürdig sind.
- Handeln (Act): Kein Plan überlebt die Realität unverändert. Erfolgreiches Management heißt, sich anzupassen, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren und die eigene Strategie kontinuierlich zu verbessern. Ein zentrales Element ist die Wiederholung des PDCA-Zykluses. Management sollte ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess sein.
Der Management-Regelkreis ist ein äußerst vielseitiges Planungsinstrument, das überall eingesetzt werden kann, wo wir versuchen, ein Ziel zu erreichen. Er zeigt einfach und wirkungsvoll, was gutes Management ausmacht: planen, umsetzen, überprüfen und handeln.
Eine ausführlichere Einteilung des Management-Regelkreises ist: 1. Analyse, 2. Zielsetzung, 3. Planung, 4. Entscheidung, 5. Organisation, 6. Delegation, 7. Koordination, 8. Führung und 9. Kontrolle.
2. Bedeutung: Management als Institution (Personengruppe)
In einem anderen Kontext meint „Management“ eine Gruppe von Personen, die mit Führungs- und Entscheidungsaufgaben innerhalb einer Organisation betraut sind. Dies umfasst typischerweise die Geschäftsführung, Führungskräfte oder Manager:innen, die in unterschiedlichem Umfang Verantwortung für das Personal, Prozesse, Strukturen und Ressourcen tragen.
Dabei kann eine Hierarchie von drei Managementebenen unterschieden werden:
- Top-Management: Das Spitzen-Management bildet die strategische Ebene (z. B. Geschäftsführung oder Vorstand), die für den nachhaltigen Erfolg einer Organisation verantwortlich ist. Als oberste Instanz trifft es wesentliche Entscheidungen, plant die langfristigen Unternehmensziele und überwacht deren Umsetzung. Zudem vertritt das Top-Management das Unternehmen nach außen, steuert die Unternehmenskultur und sorgt für Anpassungen an Marktveränderungen.
- Mittleres Management: Das mittlere Management (z. B. Abteilungs- oder Bereichsleiter:innen) dient als Bindeglied zwischen der Unternehmensführung und den operativen Mitarbeitenden. Es setzt strategische Vorgaben in konkrete, mittelfristig umsetzbare Maßnahmen um, koordiniert Teams und optimiert Prozesse zur Effizienzsteigerung. Auch motiviert es Mitarbeitende, löst Probleme und sorgt für eine reibungslose Kommunikation innerhalb der Organisation. Das mittlere Management kann sozusagen als taktische Ebene in der Hierarchie bezeichnet werden.
- Unteres Management: Das untere Management (z. B. Gruppen- und Teamleiter:innen) ist für die direkte Führung der Mitarbeitenden und die Umsetzung operativer Aufgaben verantwortlich. Es sorgt für die effiziente Arbeitsverteilung, überwacht die Einhaltung von Qualitätsstandards und löst alltägliche Probleme. Außerdem motiviert es die Mitarbeitenden, fördert deren Entwicklung und dient als Schnittstelle zum mittleren Management.
Nach dieser Definition geht es im Management also auch um Führung. Genau das schauen wir uns jetzt genauer an.
Was ist der Unterschied zwischen Führung und Management?
Was sind die wichtigsten Management-Methoden?
Wie wir gesehen haben, ist die Welt des Managements gigantisch. Wenn wir Management als Tätigkeit verstehen, gibt es unzählige Managementdisziplinen, wie das Produktmanagement, Konfliktmanagement, Qualitätsmanagement, Krisenmanagement, Personalmanagement, Risikomanagement, Diversity Management, Nachhaltigkeitsmanagement oder Wissensmanagement etc. Hier sind fünf besonders einflussreiche und bewährte Methoden in diesen Managementbereichen, die jede:r schon einmal gehört haben sollte:
OKR (Objectives and Key Results)
Die OKR-Methode ist eine Zielmanagementmethode, die Unternehmen hilft, ihre Strategie klar zu definieren und mit messbaren Fortschritten zu verfolgen. Dabei werden ambitionierte, qualitative Ziele (Objectives) mit konkreten, messbaren Ergebnissen (Key Results) verknüpft, um den Fortschritt zu jedem Ziel transparent zu machen. Die Methode kann von Teams und einzelnen Personen eingesetzt werden, um ihre Ziele besser zu managen.
- Ziel: Klare Unternehmensziele setzen und verfolgen.
- Vorteil: Transparenz, Fokus, Flexibilität.
Lean Management
Das Lean Management geht über die Funktion einer Methode hinaus und kann sogar als Managementphilosophie bezeichnet werden. Lean Management zielt darauf ab, Prozesse effizienter zu gestalten, indem Verschwendung minimiert und Wertschöpfung maximiert wird. Ein zentrales Lean-Prinzip ist z. B. die Orientierung an den Wünschen von Kund:innen – welches Unternehmen würde hier widersprechen?
- Ziel: Effizienz steigern, Verschwendung minimieren.
- Vorteil: Kostenreduktion, kontinuierliche Verbesserung.
Kanban
Kanban ist eine Methode aus dem agilen Management, die genutzt wird, um Arbeitsabläufe zu visualisieren. Dabei werden Aufgaben als „Tickets“ auf einem digitalen oder auch analogen „Board“ festgehalten. In der einfachsten Form unterteilt das Board die Aufgaben in die Spalten in „To-do“, „In Progress“ und „Done“. Ursprünglich vor allem in der Softwareentwicklung zu finden, haben sich Kanban-Boards aufgrund ihrer Einfachheit und Nützlichkeit in Unternehmen jeder Art verbreitet.
- Ziel: Arbeitsprozesse effizient steuern, Engpässe reduzieren.
- Vorteil: Klare Visualisierung von Workflows, bessere Priorisierung.
Balanced Scorecard (BSC)
Eine Balanced Scorecard ist eine Methode zur Visualisierung von strategischen Zielen und Kennzahlen. Sie wird vor allem im Bereich der Unternehmensführung eingesetzt. Das Besondere an der Methode ist, dass sie über reine Finanzkennzahlen hinausblickt und insgesamt vier Perspektiven einbezieht: (1) Finanzen, (2) Kund:innen, (3) Prozesse und (4) Lernen und Entwicklung. Das Ergebnis ist ein hilfreiches Tool für alle, die Unterstützung beim strategischen Management suchen.
- Ziel: Ganzheitliche Unternehmenssteuerung mit vier Perspektiven.
- Vorteil: Balance zwischen kurz- und langfristigen Erfolgsfaktoren.
Change Management (Krüger-Modell)
Wenn es um Change Management geht, ist das sogenannte Krüger-Modell die einfachste Methode. Sie unterteilt Veränderungsprozesse in 5 Stufen mit unterschiedlichen Aufgaben. Wer das Krüger-Modell versteht, hat eine gute Grundlage für viele weitere Change-Management-Methoden.
- Ziel: Ganzheitliches Change Management in fünf Phasen umsetzen.
- Vorteil: Strukturierter Wandel, Minimierung von Widerständen.
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