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SWOT-Analyse: Ein vielseitiges Werkzeug für Fach- und Führungskräfte

Erstellt am 25.10.2024 von Patryk Czechowski in Kategorie(n): Business News

Plus- und Minus-Zeichen stehen sich gegenüber - so funktioniert eine SWOT-Analyse

Die Evolution der Pro- und Contra-Liste

Wer Entscheidungen trifft, arbeitet im Kopf automatisch mit einer Pro- und Contra-Liste. Die SWOT-Analyse geht einen Schritt weiter. Mittlerweile ist sie ein bewährtes Instrument für Fach- und Führungskräfte, um ihre Unternehmen, Projekte oder Aufgaben strategisch auszurichten. In diesem Artikel zeigen wir, wie die SWOT-Analyse funktioniert, warum sie so vielseitig ist und welche Fallstricke es zu vermeiden gilt.

Was ist eine SWOT-Analyse? Definition

Die SWOT-Analyse ist eine vielseitige Methode zur strategischen Planung. Sie eignet sich dafür, Strategien und Pläne jeder Art zu entwerfen. Dafür wertet die SWOT-Analyse interne und externe Faktoren einer Organisation oder eines geplanten Vorhabens aus. Sie besteht aus vier Elementen:

  • Strengths (Stärken)
  • Weaknesses (Schwächen)
  • Opportunities (Chancen)
  • Threats (Risiken)

Dazu kann eine simple Tabelle bzw. SWOT-Matrix angelegt werden:

 positivnegativ
internStärkenSchwächen
externChancenRisiken

 

Das Ziel einer SWOT-Analyse ist es, ein klares Bild von der Ist-Situation zu bekommen. So werden neue Ideen und Lösungen aufgedeckt, aus denen konkrete Maßnahmen abgeleitet werden können. Die Analyse kombiniert interne (Stärken und Schwächen) und externe (Chancen und Risiken) Faktoren. Das macht sie zu einem sehr aufschlussreichen und vielseitigen Werkzeug, das überall eingesetzt werden kann, wo Entscheidungen getroffen werden müssen.

Wie funktioniert eine SWOT-Analyse?

Hier sind die wichtigsten Schritte zum Erstellen einer SWOT-Analyse:

Faktoren einer SWOT-Analyse im Überblick: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken

 

  1. Stärken identifizieren
    Zunächst geht es darum, die internen Vorteile des Unternehmens zu erkennen. Fragen Sie sich: Was machen wir besonders gut? Worin sind wir der Konkurrenz überlegen? Stärken können vielfältig sein – vom hervorragenden Kund:innenservice über eine innovative Produktentwicklung bis hin zu einem starken Markenimage.

    Beispiel: Ein mittelständisches Unternehmen, das hochwertige, handgefertigte Möbel herstellt, könnte die Qualität und Einzigartigkeit seiner Produkte als Stärke definieren.

  2. Schwächen aufdecken
    Die nächste Frage lautet: Wo haben wir Defizite? Schwächen können Prozesse, Strukturen, Ressourcen oder auch Fähigkeiten des Personals betreffen. Dieser Teil der Analyse erfordert Ehrlichkeit, denn nur wer seine Schwächen kennt, kann an diesen arbeiten.

    Beispiel: Das gleiche Möbelunternehmen könnte feststellen, dass seine Vertriebsstruktur nicht ausreichend digitalisiert ist, was in einer zunehmend online orientierten Welt ein Nachteil sein könnte.

  3. Chancen erkennen
    Im dritten Schritt richtet sich der Blick nach außen: Welche Marktchancen bieten sich uns? Gibt es Trends, die wir nutzen können? Gibt es neue Technologien, die uns einen Vorteil verschaffen könnten? Chancen entstehen häufig durch Veränderungen in der Branche, durch technologische Innovationen oder durch neue Bedürfnisse von Kund:innen.

    Beispiel: Für unser Möbelunternehmen könnte die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten eine enorme Chance im CSR-Bereich darstellen, da es ohnehin auf umweltfreundliche Materialien setzt.

  4. Risiken einschätzen
    Schließlich müssen die Risiken, Gefahren oder Bedrohungen identifiziert werden, die von außen auf das Unternehmen einwirken können. Dazu zählen die Konkurrenz, Marktentwicklungen, politische Veränderungen und technologische Disruptionen, die in naher oder weiter Zukunft auftreten können.

    Beispiel: Ein möglicher Risikofaktor für das Möbelunternehmen könnte ein Anstieg der Rohstoffpreise sein, der die Herstellungskosten in die Höhe treibt und die Gewinnmargen gefährdet.

Eine SWOT-Analyse ist die Kombination aus einer Unternehmens- und Umfeldanalyse.

Beispiel für eine SWOT-Analyse

So könnte eine SWOT-Analyse eines Unternehmens aussehen:Beispiel für eine SWOT-Analyse mit allen Faktoren

Die Bedeutung der SWOT-Analyse für Fach- und Führungskräfte

Warum sollten Fach- und Führungskräfte sich intensiv mit dem Erstellen einer SWOT-Analyse beschäftigen? Durch die systematische Analyse interner und externer Einflüsse können Unternehmen gezielt ihre Stärken ausbauen, Schwächen minimieren und sich besser auf Chancen und Risiken vorbereiten. Mit dieser Vorgehensweise können sie:

Strategische Planung verbessern

Die SWOT-Analyse hilft allen Anwender:innen dabei, die richtigen Prioritäten zu setzen. Sie zeigt auf, welche Stärken im untersuchten Bereich ausgebaut werden sollten und welche Schwächen dringenden Handlungsbedarf erfordern. Darüber hinaus liefert die SWOT-Analyse wertvolle Informationen über Chancen und Risiken, sodass Strategien flexibel angepasst werden können.

Wettbewerbsfähigkeit stärken

In der heutigen Geschäftswelt reicht es nicht aus, nur zu wissen, wo wir selbst stehen. Es ist entscheidend, auch den Wettbewerb im Blick zu behalten. Die SWOT-Analyse ermöglicht es Entscheider:innen, ihre Position im Vergleich zu anderen Unternehmen zu bewerten und Maßnahmen zu ergreifen, die sich von der Konkurrenz abheben.

Produktivität steigern

Durch die Identifikation von Schwächen, Stärken, Chancen und Risiken können Unternehmen ihre internen Prozesse effizienter gestalten und Ressourcen besser einsetzen. Dies führt nicht nur zu Kostensenkungen, sondern verbessert auch die Gesamtproduktivität des Unternehmens. Die SWOT-Analyse ermöglicht wie das Lean Management den Fokus auf das Wesentliche.

Anwendungsbereiche der SWOT-Analyse

Hier sind einige Beispiele für die vielen Einsatzmöglichkeiten einer SWOT-Analyse in Unternehmen:

SWOT-Analyse in der Praxis: Tipps für die Umsetzung

Nun, da wir die Grundlagen der SWOT-Analyse verstanden haben, stellt sich die Frage: Wie setzen wir diese effektiv in unserem Unternehmen um? Hier einige praxisnahe Tipps:

1. Einbindung verschiedener Abteilungen

Die SWOT-Analyse sollte nicht allein von der Geschäftsführung oder einer Handvoll von Führungskräften durchgeführt werden. Binden Sie Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Abteilungen ein, um eine möglichst umfassende Perspektive zu erhalten. Oftmals haben Mitarbeiter:innen, die im Tagesgeschäft stehen, wertvolle Einsichten, die auf der Führungsebene übersehen werden könnten.

2. Regelmäßige Aktualisierung

Die SWOT-Analyse ist kein statisches Instrument. Märkte, Technologien und Bedürfnisse von Kund:innen verändern sich ständig. Daher sollte die Analyse regelmäßig aktualisiert werden, um weiterhin als verlässliches Werkzeug für die strategische Planung zu dienen.

3. Konkrete Maßnahmen ableiten

Die SWOT-Analyse bringt nur dann einen Mehrwert, wenn aus den Ergebnissen auch konkrete Maßnahmen abgeleitet werden. Erstellen Sie einen detaillierten Aktionsplan, der klar definiert, welche Schritte notwendig sind, um Stärken zu fördern, Schwächen zu beheben, Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren. Die SWOT-Analyse ist zu Beginn des Zielmanagements einzuordnen. Sie dient als Basis für weitere Schritte und Methoden, wie die OKR-Methode.

4. Fokus auf das Wesentliche

Verfallen Sie nicht in die Versuchung, jede noch so kleine Stärke oder Schwäche aufzulisten. Konzentrieren Sie sich auf die Faktoren, die wirklich einen Einfluss auf den Erfolg Ihres Unternehmens haben. Qualität statt Quantität lautet die Devise.

5. Priorisierung

Nicht alle identifizierten Punkte haben die gleiche Dringlichkeit. Priorisieren Sie die Maßnahmen nach ihrer Wichtigkeit und dem zu erwartenden Einfluss auf das Unternehmen. Das hilft, Ressourcen gezielt und effizient einzusetzen.

Fallstricke vermeiden

Obwohl die SWOT-Analyse ein wertvolles Planungsinstrument ist, kann sie auch einige Fallstricke bergen. Hier sind einige typische Fehler, die es zu vermeiden gilt:

  • Zu allgemein gehaltene Analysen: Wenn die Ergebnisse zu vage oder zu allgemein sind, bietet die SWOT-Analyse keinen klaren Handlungsrahmen. Beispiel: „Wir sind gut im Marketing“ ist keine präzise Stärke, sondern eine Floskel. Definieren Sie konkrete Stärken, wie etwa „hohe Konversionsraten durch gezielte E-Mail-Marketing-Kampagnen“.

  • Ignorieren von externen Einflüssen: Viele Unternehmen konzentrieren sich zu sehr auf interne Faktoren und vernachlässigen die externen Chancen und Risiken. Eine erfolgreiche SWOT-Analyse berücksichtigt jedoch das gesamte Marktumfeld.

  • Überfrachtung mit Daten: Zahlen sind gut, aber zu viele Datenpunkte können die Analyse unnötig kompliziert machen. Halten Sie die SWOT-Analyse schlank und praxisnah.

Weiterbildungen mit Fokus auf Methoden – ein Muss für Fach- und Führungskräfte

Gruppe von Teilnehmenden im SeminarDie SWOT-Analyse ist weit mehr als nur ein theoretisches Modell – sie ist ein nützliches Werkzeug für Fach- und Führungskräfte, die ihr Unternehmen und ihre Projekte erfolgreich in die Zukunft führen wollen. Die Methode dient als Kompass, der die Orientierung auf einem unsicheren und schnelllebigen Markt erleichtert. Stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen in den entscheidenden Momenten die richtigen Schritte geht.

In unseren IFM-Weiterbildungen vermitteln wir praxisnahes Know-how in Methoden, wie der SWOT-Analyse. Sie erhalten im Austausch mit unseren Trainer:innen wertvolle Einblicke in die Praxis. Gerade Methoden, wie die SWOT-Analyse, leben von der richtigen Kombination von Theorie und Praxis. 

Seminare für Fach- und Führungskräfte | online + Präsenz | bundesweit

  • Seminar Methoden im Projektmanagement: In 2 praxisnahen Tagen vermitteln wir Ihnen alle wichtigen Methoden, Tools und Instrumente, die Sie im Projektmanagement brauchen. Damit erweitern Sie Ihr Repertoire an Werkzeugen für Ihre nächsten Projekte.

Geförderte Weiterbildung | online | bundesweit

  • Weiterbildung Marketing: Die einmonatige Online-Weiterbildung richtet sich an Arbeitsuchende, die mit Marketing-Know-how ihrer Karriere neuen Schwung geben möchten. Sie lernen Methoden, wie die SWOT-Analyse kennen, um zum Marketing-Profi zu werden.


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