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Innovationsmanagement: Wie Ideen zu Innovationen werden

Erstellt am 09.07.2024 von Patryk Czechowski in Kategorie(n): Business News

Verschiedene Formen malen eine Spur - eine innovative Kugel stich heraus

Unternehmen brauchen innovatives Denken

Innovationsmanagement ist ein strategischer Prozess, um Ideen zu verwirklichen. Unsere Wirtschaft lebt davon, immer wieder Neues zu schaffen. Unternehmen suchen kontinuierlich das Neue: in ihren Produkten, Prozessen oder Geschäftsmodellen. Sie brauchen Innovationen, um auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wir schauen uns an, wie ein Innovationsprozess – von der Idee bis zur Erfolgskontrolle – aufgebaut ist und welche kreativen Methoden dabei unterstützen.

Innovationsmanagement – Definition

Zum Innovationsmanagement gehört die Planung, Umsetzung und allgemeine Förderung von Innovationen – also Neuerungen – im Unternehmen. Erneuert werden z. B. Produkte oder Dienstleistungen, betriebliche Prozesse, Strukturen in der Organisation oder Strategien. Ziel ist es, kreative Ideen zu entwickeln, diese in marktfähige Maßnahmen umzusetzen und dadurch langfristig den Unternehmensfolg zu sichern.

Warum ist das wichtig? Innovationsmanagement ist ein strategischer Bestandteil der Unternehmenskultur. Es kann Unternehmen viel Mehrwert bringen, wie die Produktqualität verbessern, die Zufriedenheit von Kund:innen stärken, Prozessabläufe optimieren, Wettbewerbsvorteile schaffen und Kosten senken.

Was ist eine Innovation?

Der Begriff Innovation stammt vom lateinischen Verb innovare, was erneuern bedeutet. Innovationen schaffen also in der Tat etwas Neues. Das Neue kann eine Veränderung, Verbesserung oder etwas vorher nie Dagewesenes sein.

Es gibt verschiedene Einteilungen von Innovationsarten. Für den Start ins Innovationsmanagement sind mindestens zwei Innovationsarten wichtig:

  • Inkrementelle Innovationen – schrittweise Verbesserungen bestehender Produkte und Prozesse (z. B. die kontinuierliche Weiterentwicklung von Smartphones)
  • Radikale Innovationen – bahnbrechende Veränderungen, die den Markt umwerfen (z. B. der Start von Netflix)

Obwohl wir bei Innovationen oft an Technologien denken, gibt es neben Technologie-Innovationen viele weitere Kategorien, wie Produktinnovationen, Prozessinnovationen, Geschäftsinnovationen, organisatorische Innovationen und vieles mehr.

Phasen im Innovationsprozess

Wie läuft die Entwicklung einer Innovation in einem Unternehmen ab? Jedes Innovationsprojekt braucht einen Plan. In der Regel besteht ein Innovationsprozess aus folgenden Phasen:

6 Phasen im Innovationsprozess: von der Ideenfindung bis zum Innovationscontrolling

  1. Ideen finden: In dieser Phase sammeln wir kreative Ideen. Dies kann z. B. durch Brainstorming, Workshops, Crowdsourcing oder Analysen von Markttrends und Meinungen von Kund:innen geschehen.

  2. Ideen bewerten: Im Innovationsprozess ist nicht jede Idee umsetzbar oder wirtschaftlich sinnvoll. Wir müssen die gesammelten Ideen bewerten und vielversprechende auswählen.

  3. Konzepte entwickeln: Jetzt entwickeln wir aus den ausgewählten Ideen konkrete Konzepte, um unsere Ideen umzusetzen und zu vermarkten. Dazu gehört etwa die Ausarbeitung von Businessplänen, Machbarkeitsstudien (Zielgruppe, Kosten, Ressourcen etc.) und Prototypen.

  4. Umsetzen: Die erstellten Konzepte setzen wir jetzt in marktfähige Produkte oder Dienstleistungen um. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen, wie Marketing, Produktion und Unternehmensführung, entscheidend.

  5. Vermarkten: Unsere fertigen Produkte oder Dienstleistungen bringen wir jetzt auf den Markt. Zur Markteinführung gehören Marketingstrategien, Vertriebskanäle und ein guter Kund:innenservice.

  6. Überprüfen und Feedback einholen: Unser Innovationsprozess ist noch nicht zu Ende. Nach der Markteinführung müssen wir im Innovationscontrolling unsere Ergebnisse überwachen und Feedback von Kund:innen und anderen Stakeholdern sammeln, um kontinuierliche Verbesserungen an unserer Innovation vorzunehmen.

Methoden im Innovationsmanagement

Im Innovationsmanagement gibt es zahlreiche Methoden und Werkzeuge, die eingesetzt werden können. Unternehmen sollten den richtigen Mix an Methoden für ihre Bedürfnisse finden. Hier sind einige wichtige Innovationsmethoden:

 

Design Thinking

Die Phasen im Design Thinking in 5 Schritten erklärt

Design Thinking ist eine kreative Methode zur Ideenfindung und Problemlösung, die Kund:innen in den Mittelpunkt stellt. Der Name der Innovationsmethode ist leicht irritierend. Es gibt zwei zentrale Punkte im Design Thinking:

  1. Wir stellen ein interdisziplinäres Team auf. Dazu nehmen wir uns Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen, denn unterschiedliche Erfahrungen, Fähigkeiten und Perspektiven auf unsere gesuchten Ideen sind wichtig. Wir wollen so nah wie möglich an die Zielgruppenperspektive heran.

  2. Das Team arbeitet in einem Prozess zusammen, der an die Arbeit von Designer:innen angelehnt ist. Die Schritte sind: Einfühlen, Definieren, Ideen entwickeln, Prototyping und Testen. Der Design-Thinking-Prozess ist iterativ – d. h. der komplette Ablauf oder einzelne Schritte sollten je nach Bedarf wiederholt werden.

Die Stärke der Innovationsmethode liegt in der Kombination von Kund:innenorientierung, kreativer Zusammenarbeit und einer ganzheitlichen Struktur. Durch die Erstellung von ersten Prototypen gibt es außerdem nachweisbare Ergebnisse für unser Innovationsprojekt.

Open Innovation

Grafik zeigt, wie bei der Open-Innovation-Methode externe Ideen zu mehr Innovationen und neuen Märkten führen„Open Innovation“ ist eine Methode, die den Innovationsprozess im Unternehmen nach außen hin öffnet. Normale Innovationsprojekte nutzen intern vorhandene Ressourcen, wie das Wissen der eigenen Mitarbeitenden. Bei Open-Innovation-Prozessen werden zusätzlich externe Partner:innen, wie Kund:innen, Lieferanten und Branchenexpert:innen mit eingebunden. Das Ziel ist, über Kooperationen den Pool an Wissen, Technologien und Möglichkeiten zu erweitern.

Die Vorteile der Open-Innovation-Methode sind kürzere Entwicklungszeiten, Kosten- und Zeitersparnisse, schnellere Reaktionen bei Marktveränderungen und eine zielgenauere Anpassung an die Bedürfnisse von Kund:innen.

Ein Beispiel für Open Innovation ist Crowdsourcing. Ein Unternehmen beauftragt eine externe Gruppe von Personen über einen Dienst, Ideen für die Weiterentwicklung des eigenen Produkts zu finden. Ein wertvolle Erweiterung der Möglichkeiten im Unternehmen.


Agiles Projektmanagement

Tabelle, die die Begriffe traditionell, agil und hybrid in Bezug auf Projektmanagement mit Synonymen vergleichtAgiles Projektmanagement beschreibt, wie wir vorgehen sollen, wenn die Umstände um uns herum sich schnell verändern. Die agile Lösung sind flexible Methoden mit kurzen Zyklen, um reaktionsfähig zu sein.

Innovationen müssen im Kontext des dynamischen, unsicheren und unvorhersehbaren Marktes entwickelt werden. Agile Methoden geben Antworten auf diese Rahmenbedingungen – davon kann das Innovationsmanagement besonders in der Phase der Ideenumsetzung profitieren.

So kann ein Kanban-Board genutzt werden, um aktuelle Fortschritte im Innovationsprojekt transparent abzubilden. Welche offenen Aufgaben gibt ist? Wer arbeitet aktuell an welcher Aufgabe? Bei welchen Aufgaben gibt es zeitliche Engpässe?

Agile Methoden sind für alle Phasen des Innovationsprozesses zu finden. Agilität und Innovation gehen Hand in Hand.

Weitere Innovationsmethoden

  • Blue-Ocean-Methode
  • Business Model Canvas
  • Lean Startup
  • Six Sigma
  • SWOT-Analyse
  • Stage-Gate-Prozess

Warum Innovationsmanagement für Unternehmen so wichtig ist

In vielen Unternehmen gibt es erste Startbedingungen für innovatives Denken. Doch für nachhaltige Erfolge fehlt es oft an einer systematischen Beschäftigung mit Innovationsmanagement:

  • In einer globalisierten Welt, in der technologische Entwicklungen und Marktveränderungen immer schneller voranschreiten, brauchen Unternehmen strategisches Innovationsmanagement.

  • Die Innovationsstudie von Innolytics® (2020) beschreibt, dass viele Unternehmen Innovationsmanagement missverstehen. Innovationsmanagement würde oft in Form von schrittweisen Verbesserungen umgesetzt. Innovative Unternehmen würden dagegen eine Unternehmenskultur schaffen, die kreatives Denken fördert, zum Experimentieren ermutigt und eigenverantwortliches Arbeiten ermöglicht.

  • Laut einer Studie zum Technologie- und Innovationsmanagement (2020) von KCT schätzen 85,5 % der Befragten, dass Mitarbeitende in ihrem Unternehmen über Innovationspotenzial verfügen. Jedoch nur 55,4 % finden, dass Mitarbeitende die entsprechenden Möglichkeiten geboten bekommen, um ihr Innovationspotenzial freizusetzen.

  • Laut der Ideenmanagement-Studie 2023 erreichen Unternehmen mit klar formulierten Zielen im Ideenmanagement bessere Durchlaufzeiten, Realisierungs- und Beteiligungsquoten. Die Entwicklung neuer Ideen erziele Unternehmen Einsparungen von bis zu 950 Euro pro Mitarbeitenden. Eine wichtige Rolle spiele der Managementsupport und das Marketing für den Erfolg.

Die erste große Aufgabe für den Start im Innovationsmanagement sollte es sein, die richtigen Rahmenbedingungen für innovatives Denken im Unternehmen zu schaffen. Was müssen Unternehmen, die im Innovationsmanagement durchstarten möchten, beachten?

Erfolgsfaktoren im Innovationsmanagement

  • Unterstützung der Unternehmensleitung sichern
  • eine klare Innovationsstrategie entwickeln
  • offene Kommunikation im gesamten Innovationsprozess gewährleisten
  • die Bedürfnisse von Kund:innen immer im Blick behalten
  • agiles Denken in die Unternehmenskultur integrieren
  • Freiräume für Innovation im Unternehmen schaffen
  • Mitarbeitende einbeziehen und ihre Fähigkeiten freisetzen
  • Zeit- und Ressourcenmanagement beachten

Wo kommt Innovationsmanagement im Unternehmen zum Einsatz?

Das Innovationsmanagement ist vor allem eine Aufgabe der Unternehmensführung. Es ist wichtig, dass die Unternehmensleitung vom Innovationsprozess überzeugt ist. Denn sie schafft die Rahmenbedingungen, damit sich Innovationen im Unternehmen entfalten.

Darüber hinaus hat das Innovationsmanagement Berührungspunkte mit potenziell allen Unternehmensbereichen. Denn jedes Produkt, jeder Prozess und jede Struktur kann verbessert werden.

Besonders viele Überschneidungen gibt es zum Change Management, Ideenmanagement, Trendmanagement, Technologiemanagement, Ressourcenmanagement, Wissensmanagement und auch Personalmanagement.

Ihr Impuls zur Innovation – IFM-Weiterbildung im Innovationsmanagement

Team trägt Ziele, Ideen und eine Rakete, um im Innovationsmanagement durchzustartenNeues zu entwerfen, ist kein leichtes Unterfangen für Unternehmen. Vor allem Führungskräfte stehen vor der konstanten Aufgabe, innovatives Denken bei sich selbst und anderen voranzutreiben. Als Weiterbildungsinstitut, das seit über 30 Jahren Wissen an Fach- und Führungskräfte vermittelt, müssen auch wir uns immer wieder neu erfinden.

In unseren Weiterbildungen vermitteln wir praxisnahes Fachwissen im Innovationsmanagement, das auf Führungskräfte und andere kreative Verantwortliche zugeschnitten ist. Sie können unsere offenen Seminar online oder in Präsenz in einem unserer bundesweiten Seminarzentren buchen – so wie es für Ihre Lernbedürfnisse am besten ist:

  • Seminar Innovationsmanagement: In 2 Tagen lernen Sie von unseren Trainer:innen praxisnah, wie Sie ein Innovationsmanagement in Ihrem Unternehmen einführen oder weiterentwickeln. Unsere Empfehlung für einen umfassenden Einstieg in das Thema.

  • Seminar Innovationskultur als Erfolgsfaktor: Führungskräfte finden in unserem 2-tätigen Seminar wichtigen Input, um eine innovative und kreative Unternehmenskultur zu etablieren oder zu optimieren.

  • Seminar Ideenmanagement: In der Anfangsphase jedes Innovationsprozesses geht es um die Generierung und Umsetzung innovativer Ideen – also um Ideenmanagement. Unser Seminar gibt Ihnen die theoretische Werkzeuge in die Hand, um in der Praxis loszulegen.


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