Mediation – Schlüssel zur konstruktiven Konfliktlösung
Konflikte gehören zum Leben – im Beruf, in der Familie oder sogar in der Nachbarschaft. Doch was tun, wenn die Wogen so hoch schlagen, dass keine Seite mehr einlenken will? Hier kommt die Mediation ins Spiel: eine strukturierte Methode, die nicht nur Konfliktlösungen schafft, sondern auch Beziehungen retten kann. Wir geben einen Einblick in die Grundlagen und den Mehrwert einer Mediation aus unseren Erfahrungen als Institut, das seit über 30 Jahren Mediator:innen ausbildet und Fach- und Führungskräfte im Konfliktmanagement begleitet.
Was ist Mediation? Zur Definition
Mediation ist ein außergerichtliches, freiwilliges Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale dritte Person – ein:e Mediator:in – Konfliktparteien hilft, eine gemeinsame Lösung zu finden. Ziel ist es, den Dialog zwischen den beteiligten Parteien zu fördern, die Ursachen des Konflikts zu klären und Lösungen zu entwickeln, die von allen Seiten akzeptiert werden.
Das Besondere an einer Mediation ist, dass Mediator:innen nicht mitentscheiden, für niemanden Partei ergreifen und keine Lösungen vorschlagen. Wie auch bei einem Coaching geht es darum, andere Personen zu unterstützen, eigene Lösungen zu finden. Mediator:innen strukturieren, moderieren und erleichtern den Prozess der Lösungsfindung für ihre Mediand:innen.
Hier ein Beispiel: Ein Kollege und eine Kollegin streiten sich um ein Projekt. Beide wollen es übernehmen, weil sie sich Anerkennung erhoffen. Statt also zu entscheiden, wer „gewinnt“, könnte eine Mediation klären, wie beide Anerkennung bekommen – sei es durch eine gemeinsame Projektleitung oder eine andere Arbeitsteilung.
Warum den Weg einer Mediation gehen?
- Kostengünstiger und schneller als rechtliche Auseinandersetzungen: Personen entscheiden sich für eine Mediation, wenn sie eine weitere Eskalation bis zum Gericht verhindern möchten. In der Regel können die Betroffenen so juristische Kosten und Zeit sparen.
- Win-win-Situation finden: Anders als in einer Verhandlung oder vor Gericht gibt es in einer Mediation keine Sieger:innen und Verlierer:innen. Bei einer Mediation sollen beide Seiten mit einem positiven Gefühl und einer tragfähigen Vereinbarung aus dem Prozess herausgehen.
- Langfristige Lösungen statt kurzfristiger Kompromisse: Durch den konsensorientierten und eigenverantwortlichen Ansatz der Mediation werden nachhaltige und dauerhaft tragfähige Ergebnissen für die Konfliktparteien gefunden.
- Wiederherstellung des Vertrauens: Mediation kann das Vertrauen zwischen den Konfliktparteien wiederherstellen und z. B. in einem Unternehmen die Zusammenarbeit auf einer konstruktiven und respektvollen Basis wieder ermöglichen.
Phasen der Mediation
Wie läuft eine Mediation ab? Der Mediationsprozess kann angelehnt an die Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren (Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung – ZMediatAusbV) in fünf Phasen unterteilt werden:
- Auftragsklärung: Zu Beginn steht ein erstes Vorgespräch an, um die Mediation zu planen und die Ziele zu definieren. Dabei wird geklärt, ob alle Beteiligten zur Mediation bereit sind, wie der Ablauf gestaltet werden soll und welche Regeln es zur Kommunikation untereinander gibt. Die Phase endet mit der Vereinbarung eines Mediationsvertrags.
- Themensammlung und Sichtweisen darlegen: In der nächsten Phase bekommen alle Beteiligten die Gelegenheit, ihre Perspektive auf den Konflikt darzulegen. Wichtig ist, dass alle Standpunkte gehört werden, ohne dass sofort in die Diskussion gegangen wird. Es ist die Rolle von Mediator:innen, eine respektvolle und reibungslose Kommunikation sicherzustellen.
- Interessen und Bedürfnisse analysieren: In dieser Phase wird tiefer geschaut. Was steckt hinter den Positionen der Beteiligten? Welches Interesse, welcher Wunsch oder welches Bedürfnis steht im Hintergrund? Diese Phase ist entscheidend, um die Ursachen für den Konflikt zu verstehen und ein besseres Verständnis für die Anliegen und Bedürfnisse jeder Seite zu entwickeln.
- Lösungsmöglichkeiten sammeln und bewerten: Jetzt geht es an die eigentliche Arbeit. Mediator:in und Mediand:innen sammeln und bewerten gemeinsam die Optionen. Der:Die Mediator:in führt durch den Prozess, hilft dabei, kreative Lösungen zu finden und fördert ein Umdenken.
- Vereinbarung und Umsetzung: Wurde ein Konsens gefunden, wird eine schriftliche Vereinbarung erstellt, die die Lösung und nächsten Schritte festhält. Dann gilt es, die getroffenen Vereinbarungen umzusetzen. Sollte kein Konsens gefunden worden sein, endet der Mediationsprozess und die Konfliktparteien suchen neue Wege der Konfliktbewältigung auf.
Mediator:in als Beruf
Wenn Sie sich für eine neue berufliche Perspektive interessieren, bietet die Mediation sich auch als Karrieremöglichkeit an. In einer zunehmend komplexen und konfliktgeladenen Welt sind Mediator:innen gefragter denn je. Sie arbeiten in Unternehmen, Schulen, Familienberatungen oder sogar international in der Konfliktschlichtung.
Ausbildung als Mediator:in
Die Ausbildung als Mediator:in erfolgt in der Regel über eine Weiterbildung als Zertifizierte:r Mediator:in, wie wir sie beim IFM anbieten. Auch wer ein Studium z. B. im Bereich Psychologie oder Rechtswissenschaft abschließt, kann als Mediator:in tätig sein.
Dabei ist zu beachten: rechtlich ist die Berufsbezeichnung „Mediator:in“ nicht geschützt. Jedoch ist die Bezeichnung „Zertifizierte:r Mediator:in“ geschützt. Nach dem Mediationsgesetz (MediationsG) haben zertifizierte Mediator:innen in Deutschland demnach eine Fortbildungspflicht. Die Zertifizierung von Mediator:innen regelt dann im Detail die Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung (ZMediatAusbV).
Nach der ZMediatAusbV muss die Ausbildung zum:r zertifizierten Mediator:in mindestens 130 Präsenzzeitstunden betragen. Unsere Weiterbildung beim IFM umfasst 280 Stunden, um möglichst viel Praxiserfahrungen zu vermitteln. Wir kombinieren die Weiterbildung außerdem mit dem:r Systemische:r Coach:in – beide Berufe gehen Hand in Hand und erweitern die Karrierechancen hervorragend.
Welche Fähigkeiten benötigen Mediator:innen?
Ein Mediationsprozess steht und fällt mit den Fähigkeiten des:r Mediator:in. Wenn Sie sich für eine Weiterbildung als Mediator:in interessieren oder auf der Suche nach einem:r Mediator:in für Ihre Konfliktlösung sind, behalten Sie folgende Fähigkeiten im Blick:
- Empathie: Mediator:innen müssen sich in die Konfliktparteien hineinversetzen können, ohne Partei zu ergreifen. Methoden, die das eigene Einfühlungsvermögen stärken, sind z. B. die Gewaltfeie Kommunikation oder das Innere Team.
- Kommunikation: Für Mediator:innen ist eine klare Sprache und die Fähigkeit, Gespräche zu lenken, essenziell.
- Konfliktmanagement: Mediator:innen sind Expert:innen für Konfliktmanagement und Krisenmanagement. Sie brauchen ein vertiefendes Verständnis dafür, wie Konflikte entstehen und mit welchen Strategien schwierige Situationen bewältigt werden. Auch in angespannten Situationen müssen sie Ruhe bewahren.
- Verhandlungsführung: Verhandlungsgeschick ist eine besondere Kommunikationskompetenz, die wichtig ist, um einvernehmliche Lösungen zwischen Konfliktparteien, die gegensätzliche Perspektiven vertreten und Interessen verfolgen, zu verhandeln.
- Neutralität: Die Fähigkeit, vollkommen neutral zu bleiben, auch als „Allparteilichkeit“ bezeichnet, ist eine der größten Herausforderungen in der Mediation. Mediator:innen müssen stehts die Sachebene im Blick behalten und dafür persönliche Interessen und Vorurteile im Hintergrund lassen.
Berufliche Aussichten
Überall, wo Menschen aufeinandertreffen, entstehen Konflikte. Ohne Zynismus können wir sagen, dass es immer eine Zielgruppe für Mediationen geben wird. Wer sich im Bereich Mediation weiterbildet, hat ein spannendes und abwechslungsreiches Berufsfeld vor sich, das in vielen Branchen gebraucht wird. Wir empfehlen jedoch ganz klar die Kombination mit der Weiterbildung als Coach:in, wie wir Sie an unserem Institut gestalten, um die Karrieremöglichkeiten zu erweitern.
Auch für Fach- und Führungskräfte, die selbst nicht als Mediator:innen tätig sein möchten, kann eine Weiterbildung im Konfliktmanagement eine wertvolle Bereicherung sein.
Ihr Weg zur Mediation beim IFM – als Mediand:in oder Zertifizierte:r Mediator:in
Mediation schafft Klarheit, stärkt Beziehungen und zeigt, dass selbst die schwierigsten Konflikte lösbar sind. Kommunikationsprobleme gehören zum Alltag. Bei der Bewältigung eines Konflikts bekommt niemand 100 Prozent seiner Wunschvorstellung. Aber eine Mediation kann zu einem Ergebnis führen, mit dem alle Beteiligten leben können und mit dem sie oft zufriedener sind als vorher. Mit Mediation kann aus einem Konflikt eine Chance werden – und was könnte wertvoller sein?
Unser Institut steht seit 1993 für Expertise im Bereich Mediation. Wir bildet zertifizierte Mediator:innen aus und begleiten Fach- und Führungskräfte im Konfliktmanagement:
Geförderte Weiterbildung als Zeritifzierte:r Mediator:in | 4 Monate | online + in Präsenz in Berlin
- Systemische:r Coach:in zertifiziert vom Qualitätsring Coaching und Beratung e. V. / Mediator:in nach ZMediatAusbV: In dieser viermonatigen Weiterbildung in Vollzeit bilden wir Sie umfassend und praxisnah als Coach:in und Mediator:in weiter. Wir richten uns im Mediationsteil nach der Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung (ZMediatAusbV). Sie lernen in 280 Stunden mehr als in den gesetzlich vorgegebenen 120 Stunden – damit erwerben Sie eine Spitzenweiterbildung aus dem IFM-Hause für Ihre Karriere.
Mediation für Fach- und Führungskräfte in Unternehmen | bundesweit
- Mediation für Unternehmen: Aktuell finden Sie über unser Business Coaching die Möglichkeit, ein Konfliktcoaching bzw. eine Mediation anzufragen. Wir nehmen Kontakt mit Ihnen auf, klären Ihren Mediationsbedarf und stellen Ihnen eine:n Mediator:in zur Verfügung. Unsere Mediator:innen arbeiten empathisch, diskret und lösungsorientiert.