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Krisenmanagement in Unternehmen: 8 Schritte, um Krisen zu meistern

Erstellt am 22.05.2020 von Patryk Czechowski in Kategorie(n): Business News

Ein Team von Mitarbeitern versucht eine Klippe mit einer Leiter zu überwinden

Krisenmanagement ist Brückenbauen

Krisen fordern Entscheidungen in schwierigen und wie wir im Falle der Corona-Krise gesehen haben oft unvorhersehbaren Situationen. Was gestern selbstverständlich war, spielt in der Krise keine Rolle mehr. Was immer funktioniert hat, ist plötzlich nutzlos geworden. Und was erlaubt war, darf man nicht mehr. Wie bleibt man entscheidungs- und handlungsfähig, wenn man den Boden unter den Füßen verliert?

Auch wenn jede Unternehmenskrise anders ist und sich unterschiedlich auf jeden auswirkt: Wir können aus vorherigen Krisen lernen. Es gibt gemeinsame Nenner in Krisen, die andere vor uns überwunden haben. Es gibt bewährte Mittel, die Menschen und Unternehmen immer wieder in Krisen geholfen haben. Genau das ist Krisenmanagement.

Definition: Krisenmanagement ist ein Prozess zur Planung, Bewältigung und Prävention akuter oder unerwarteter Notsituationen im Unternehmen. Krisen und Konflikte entstehen z. B. durch gesellschaftliche Veränderungen, Cyberangriffe oder negative Publicity, wie eine kritische Rezension auf Facebook, die viele Likes erhält. Krisenmanagement ist eng mit der PR verknüpft.

 

1. Die Krise akzeptieren

Der Chinesische Begriff für Krise weiji besteht aus den beiden Wörtern „Gefahr“ wei und „Gelegenheit“ ji. Auch im Griechischen steht krisis für „Unsicherheit“, eine „schwierige Lage“, aber auch für „Entscheidung“ und einen „Höhe- und Wendepunkt“.

Unternehmerische Entscheidungen in Krisen sind hart und überlebensnotwendig. Der erste Schritt für ein wirksames Krisenmanagement ist deshalb: Die Krise zu 100 % zu akzeptieren, aber auch als Wende und Chance für eine bessere Zukunft betrachten.

So können Marktveränderungen in Krisen auch neue Türen öffnen. Im Zuge der Corona-Krise war die Videokonferenz-Software Zoom an der Börse mehr Wert als die fünf größten Fluglinien zusammen. Unternehmen, die es schaffen, ihre Chancen zu erkennen und ihre Produkte und Dienstleistungen anzupassen, können – den Umständen entsprechend – als Gewinner aus der Krise wachsen.

2. Die Rolle als Führungskraft wahrnehmen

Unternehmenskrisen werden von Menschen überwunden, die es schaffen, sich selbst und andere zu leiten. Keine Krise der Welt kann von einer Führungskraft alleine gelöst werden, aber Führungskräfte stehen in Krisensituationen in einer besonderen Verantwortung.

Können Sie als Führungskraft Ihre Mitarbeiter*innen motivieren und inspirieren, gemeinsam an einem Strang zu ziehen? Können Sie Ihrem Team die richtigen organisationalen Weichen zur Krisenbewältigung stellen? Schaffen Sie es, Prozesse und Aufgaben im Unternehmen auf das Wesentliche zu fokussieren? Ein Ausweg aus der Krise geht Hand in Hand mit den Managementkompetenzen der Unternehmensführung.

Wichtige Führungskompetenzen

Übersicht der wichtigsten Managementkompetenzen

3. Einen Krisenplan erstellen

Der Plan ist, einen Plan zu haben, noch bevor wir einen Plan brauchen. Laut dem PwC Crisis Survey 2019 haben jedoch nur 40 Prozent der deutschen Unternehmen einen Plan zur Krisenprävention. Ein Krisenplan besteht z. B. aus Szenarien für den Ausweg aus der Krise, Aktionsplänen und Checklisten.

Befinden wir uns mitten in der Krise, heißt es Prioritäten zu setzen: Wie kann der Schutz der Menschen im Unternehmen sichergestellt werden? Was ist der „Worst Case“ für uns? Wie können wir Kosten und Schadensausmaß reduzieren? Welche Prozesse sind überlebenskritisch? Wer kümmert sich um welche Aufgaben? Es geht vor allem beim Krisenausbruch um akute Entschlüsse der Führungsebene für die Zukunft des Unternehmens.

4. Krisensprecher*in wählen

In den nächsten Schritten der Krisenbewältigung dreht sich alles darum, in der internen und externen Krisenkommunikation präsent und geschlossen zu wirken. Finden Sie eine Person im Unternehmen, die als Sprecher*in in der Krise fungiert. Das Ziel ist es, nach außen und innen klare Botschaften zu kommunizieren und konsistent zu bleiben.

Nichts schadet in der Krise mehr, als durch Nicht-Handeln, fehlende Transparenz oder Unwahrheiten zusätzlich die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in das eigene Unternehmen zu verlieren. Ein Gesicht für das Krisenmanagement zeigt Einheitlichkeit und Stabilität. Das Bundesministerium des Innern hat dazu einen Leitfaden Krisenkommunikation veröffentlicht:

Grundsätze der Krisenkommunikation

  • Schnell (aktiv und frühzeitig)
  • Wahr (sachlich, transparent und wahr)
  • Verständlich (kurz, einfach, unkompliziert, bildhaft)
  • Konsistent (einheitlich, koordiniert und kontinuierlich)

5. Das eigene Team informieren

Die interne Kommunikation in der Unternehmenskrise sollte einer der ersten Schritte in der Krisenbewältigung sein. Der Ausstieg aus der Krise muss klar an das eigene Team kommuniziert werden. In Krisenzeiten entstehen typische Ängste bei Mitarbeiter*innen. Führungskräfte, die ehrlich und kontinuierlich informieren, geben ihren Teams ein Gefühl von Sicherheit und schaffen langfristig Vertrauen.

Der reibungslose Ablauf der Unternehmenskommunikation ist entscheidend für die Krisenbewältigung. Erfolgreiche interne Kommunikation zeigt sich in der Corporate Culture, im Teamwork und in der Fähigkeit jeder und jedes Einzelnen, miteinander zu sprechen und sich aufeinander verlassen zu können.

6. Mit Kunden, Partnern und Medien kommunizieren

In jeder Krise zählt, wie ein Unternehmen sich nach außen bei relevanten Interessengruppen wie Partner*innen, Kund*innen und den Medien präsentiert.  Bei der externen Kommunikation bewährt sich pro-aktive, positive und kontinuierliche Kommunikation. Nehmen Sie als Krisenmanager*in das Steuer in die Hand und lenken Sie die Geschichte, um mögliche Imageschäden und Gerüchte zu verhindern.

Zeigen Sie Ihren Kunden regelmäßig, dass Sie weiter für sie da sind. Nutzen Sie dafür Ihre Website, Social Media und Newsletter. In Pressemitteilungen können Sie die Medien auf dem Laufenden halten. Setzen Sie auf positiv besetzte Wörter:

✗ „Keine Panik“

„Ruhe bewahren“

✗ „Wir empfangen Montag und Freitag keine Kunden.“

 „Wir sind Dienstag bis Donnerstag für Sie da.“

 

7. Retrospektive – aus der Krise lernen

Retrospektiven sind regelmäßige Rückblicke, in denen Gelerntes und Fehler in einem Team besprochen werden. Dabei handelt es sich um eine agile Methode, die besonders im Projektmanagement beliebt ist.

Der Rückblick ist essenziell für den Blick in die Zukunft. Retrospektiven geben praktische Erfahrungen wider, die als Grundlage für einen Krisenmanagement-Plan dienen. Wie können wir die nächste Krise früher erkennen? Wie können wir deeskalieren? Welche Aktionspläne können wir vorbereiten, um uns besser zu organisieren?

8. Die Vision für die Zeit nach der Krise entwickeln

Gerade in Krisen ist eine klare Vision der Führung für die Menschen im Unternehmen nicht nur hoffnungsstiftend,  sondern strategisch notwendig. Eine Unternehmensvision wird als positive Aussage formuliert, die motivierend und richtungsweisend wirkt.

„Wir überwinden die Krise“, ist eine positive, aber keine visionäre Aussage, weil sie zu unkonkret ist. Es geht darum, ein praktisches Ziel für die Zukunft zu formulieren, mit dem sich andere Menschen identifizieren können.

Unternehmensvisionen

„Stell dir eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch freien Anteil an der Gesamtheit des Wissens hat.“ (Wikipedia)

„Die Informationen dieser Welt organisieren und allgemein zugänglich und nutzbar machen.“ (Google)

„Andere befähigen, mehr zu erreichen.“ (Microsoft)

 

Wege aus der Krise finden – wir unterstützen Sie

Unternehmer nimmt die Kehrtwende in der Krise selbst in die HändeSie sind in der Krise nicht alleine. Als Weiterbilder arbeiten wir eng mit Hunderten von Trainer*innen, Coaches und Berater*innen zusammen, die Experten im Bereich Kommunikation, Konfliktmanagement und Krisenmanagement sind. Mit professionellen Krisenmanagement kann auch Ihr Unternehmen sich auf unerwartete Notfallsituationen vorbereiten. Nutzen Sie die Chance, sich mit einem unserer Expert*innen an Ihrer Seite individuell weiterzubilden, zu coachen oder beraten zu lassen.

 

Praxiswissen zum Krisenmanagement

 

Wir begleiten Sie durch die Krise

Krisencoaching: Tauschen Sie sich mit einem Coach zu Ihrem persönlichen oder beruflichen Anliegen in der Krise aus. Im Coaching finden Sie als Fach- oder Führungskraft Orientierung, Perspektiven, Klarheit und Ruhe in Ihrer individuellen Situation.

Consulting im Krisenmanagement: Unsere Berater*innen begleiten Ihr Unternehmen mit schnellen und pragmatischen Lösungen in unruhigen Zeiten. Wo liegt der Handlungsbedarf in Ihrem Unternehmen? Welche Prioritäten sollten Sie im Change Management setzen? Wir beraten Sie kompetent und vertrauensvoll.

 



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