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Controlling – der Kompass für Unternehmensentscheidungen

Erstellt am 14.08.2025 von Patryk Czechowski in Kategorie(n): Business News

Kompass mit Superhelden-Cape zeigt die  wichtige Rolle des Controllings im Unternehmen

Controlling sorgt dafür, dass Unternehmen genau wissen, wo sie stehen, wohin sie wollen und wie sie ihr Ziel am besten erreichen. Es verbindet Zahlen, Analysen und Strategie, um bessere Entscheidungen im Unternehmen zu treffen. Ohne Controlling würden viele Firmen regelrecht im Dunkeln arbeiten. In diesem Artikel erfahren Sie, was Controlling bedeutet, welche Aufgaben im Controlling besonders wichtig sind und wie eine Weiterbildung als Einstieg oder Karriereschritt dienen kann – auch für Quereinsteiger:innen.

📝 Kernaussagen

  • Controlling liefert die Daten, Analysen und Steuerungsimpulse für Unternehmensentscheidungen.
  • Die zentralen Controlling-Aufgaben sind Planung, Kontrolle, Steuerung und Beratung.
  • Die wichtigsten Arten von Controlling sind das operative und strategische Controlling.
  • Controlling-Jobs verändern sich, sind jedoch in vielen Branchen weiterhin stark nachgefragt.

Was ist Controlling eigentlich?

Der Begriff „Controlling“ stammt aus dem Englischen von „to control“, was im wirtschaftlichen Kontext „steuern“ bedeutet. Controlling umfasst in diesem Sinne die zielgerichtete Planung, Kontrolle und Steuerung aller finanziellen und leistungsbezogenen Prozesse im Unternehmen. Dazu gehört insbesondere die Steuerung von Kosten, Umsätzen, Investitionen, der Liquidität, Rentabilität und Ressourcennutzung.

Das Ziel des Controllings ist es, vor allem das Management dabei zu unterstützen, die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens zu sichern und gesetzte Ziele zu erreichen. Es liefert Analysen und Prognosen für fundierte Entscheidungen und ist ein Bindeglied zwischen Strategie und operativem Handeln.

Die zentralen Aufgaben im Controlling

Was sind typische Aufgaben von Controller:innen? Hinter dem Controlling verbirgt sich viel mehr als Zahlen und Tabellen. Auf den Punkt gebracht sind die vier Kernaufgaben des Controllings Planung, Kontrolle, Steuerung und Beratung. Wir geben einen kurzen Überblick und gehen dann ins Detail mit Beispielen:

4 Aufgaben im Controlling: Planung, Kontrolle, Steuerung und Beratung

 

Controlling-Aufgaben im Überblick

  • Planung von Zielen, Budgets, Investitionen und Ressourcen
  • Durchführung von Soll-Ist-Vergleichen und Abweichungsanalysen
  • Steuerung von Kosten, Prozessen und Projekten
  • Beratung von Entscheidungsträger:innen auf Basis von Analysen
  • Erstellung von Prognosen und Szenario-Analysen
  • Messung und Bewertung von Unternehmenskennzahlen
  • Frühzeitiges Erkennen von Chancen und Risiken (Risikomanagement)

Planung

  • Definition von Unternehmenszielen und Festlegung der dafür nötigen Maßnahmen, z. B. mithilfe einer SWOT-Analyse
  • Erstellung von Budget- und Finanzplänen, Investitionsplänen sowie Ressourcenplänen
  • Abstimmung der Planungen mit den einzelnen Abteilungen, um realistische Vorgaben zu sichern

Beispiel: Im Vertrieb wird ein Umsatzziel von 2 Mio. Euro gesetzt. Das Controlling plant die dafür nötigen Personal- und Marketingkosten mit ein.

Kontrolle

  • Durchführung von Soll-Ist-Vergleichen, um Abweichungen von den Plänen zu identifizieren
  • Analyse von Ursachen dieser Abweichungen – zum Beispiel durch Marktveränderungen, interne Prozesse oder Kostensteigerungen
  • Prüfung der finanziellen Ströme wie Einnahmen, Ausgaben und Liquidität, um Risiken früh zu erkennen

Beispiel: Die Produktionskosten liegen 8 % über dem Plan. Das Controlling ermittelt, dass gestiegene Rohstoffpreise der Hauptgrund sind.

Steuerung

  • Ableitung konkreter Maßnahmen, um Abweichungen zu korrigieren oder Chancen zu nutzen
  • Anpassung von Budgets, Ressourcen oder Strategien, wenn neue Entwicklungen dies erfordern
  • Sicherstellen, dass Unternehmensprozesse effizient ablaufen und die Zielerreichung unterstützt wird

Beispiel: Aufgrund steigender Kosten empfiehlt das Controlling, mit den bestehenden Lieferanten neue Konditionen auszuhandeln oder alternative Anbieter zu prüfen.

Beratung

  • Aufbereitung komplexer Daten in verständlicher Form für Entscheidungsträger:innen wie die Geschäftsführung, Bereichsleitungen oder Projektverantwortliche
  • Unterstützung bei strategischen Entscheidungen, Investitionsvorhaben oder organisatorischen Veränderungen
  • Bereitstellung von Szenario-Analysen und Prognosen als Grundlage für zukünftige Unternehmensausrichtungen

Beispiel: Vor einer Standorterweiterung präsentiert das Controlling mehrere Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die unterschiedliche Umsatz- und Kostenentwicklungen berücksichtigen.

Arten von Controlling

Kurzfristig · prozessorientiert

Operatives Controlling

Das operative Controlling steuert die laufenden Geschäftsprozesse und sorgt dafür, dass Budgets, Ressourcen und Zeitpläne eingehalten werden.

Zeithorizont: Tage bis 12 Monate

Fokus: Budgets, Auslastung, Effizienz oder Qualität

Instrumente: Kosten- & Leistungsrechnung, Soll-Ist, Abweichungsanalyse

Steuerung: Maßnahmen zur Korrektur im laufenden Betrieb

Ergebnis: Zielerreichung in Quartal/Jahr sicherstellen

Beispiel

Produktionskosten liegen 8 % über Plan. Es werden Rohstoffpreise analysiert, kurzfristig Budgets angepasst und mit Lieferanten nachverhandelt.

Langfristig · Zukunftsorientiert

Strategisches Controlling

Das strategische Controlling richtet den Blick in die Zukunft und unterstützt die Geschäftsführung, langfristige Ziele zu erreichen.

Zeithorizont: > 1 Jahr bis mehrere Jahre

Fokus: Wettbewerbsfähigkeit, Investitionen, Marktposition

Instrumente: Szenarien, Portfolio- und Wettbewerbsanalysen, KPI-Zielbilder

Steuerung: Struktur- & Ressourcenausrichtung, Roadmaps

Ergebnis: nachhaltige Wertschöpfung und Kurssetzung

Beispiel

Einstieg in ein neues Marktsegment wird geprüft. Es entstehen Szenarien zu Umsatz, Kapitalbedarf und Risiken, daraus folgt eine 3-Jahres-Investitionsroadmap.

Neben diesen beiden Grundarten gibt es zahlreiche spezialisierte Controlling-Bereiche, die je nach Unternehmensstruktur und Branche zum Einsatz kommen:

  • Finanzcontrolling – Steuerung von Liquidität, Kapitalstruktur und Rentabilität
  • Kostencontrolling – Überwachung und Analyse der Kostenstruktur, Identifikation von Einsparpotenzialen
  • Projektcontrolling – Planung, Überwachung und Steuerung von Projektbudgets, Terminen und Ergebnissen
  • Personalcontrolling – Analyse und Steuerung von Personalkosten, Produktivität und Personalplanung
  • Vertriebscontrolling – Messung und Optimierung von Umsätzen, Margen und Vertriebserfolagen

In der Praxis ergänzen sich diese Bereiche häufig. Ein Unternehmen kann je nach Bedarf mehrere Controlling-Arten parallel einsetzen, um strategische und operative Ziele optimal zu unterstützen.

Controlling im Wandel – Automatisierung, KI und neue Chancen

Das Thema Künstliche Intelligenz dominiert die Arbeitswelt. Wie Fach- und Führungskräfte aus nahezu jedem Bereich, stellen Sie sich vielleicht auch die Frage: Hat das Controlling eine Zukunft?

Laut dem Job Futuromaten, einem hilfreichen Tool des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, sind 7 der 8 klassischen Controlling-Aufgaben nach aktuellen Stand automatisierbar. Moderne ERP-Systeme, Business-Intelligence-Tools und generative KI können heute schon viele dieser Tätigkeiten schneller und fehlerfreier erledigen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Controlling-Jobs verschwinden. Vielmehr verschiebt sich der Schwerpunkt:

  1. Weniger manuelle Datenerfassung, mehr Interpretation und Beratung – Controller:innen werden verstärkt zu strategischen Partner:innen im Unternehmen.
  2. Mehr Fokus auf komplexe Analysen und Szenarien – KI kann Vorschläge liefern, aber Entscheidungen erfordern menschliche Erfahrung, Kontextwissen und Kreativität.
  3. Integration neuer Technologien – Fachkräfte, die Datenvisualisierungen, Predictive Analytics oder KI-gestützte Planungstools beherrschen, werden besonders gefragt sein.
  4. Mehr bereichsübergreifende Zusammenarbeit – Controlling wird noch stärker mit der IT, Data Science, dem Produktmanagement und dem strategischen Management vernetzt.

In anderen Worten: Ja, das Controlling hat eine Zukunft in veränderter Form. Routineaufgaben werden weniger, aber die Anforderungen an analytisches Denken, die eigene Kommunikationsfähigkeit und Technologiekompetenz steigen. Eine gezielte Weiterbildung im Controlling wird deshalb auch für erfahrene Controller:innen immer wichtiger.

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Berufliche Perspektiven im Controlling – aktuell

Trotz Automatisierung und KI bleibt Controlling ein gefragtes Berufsfeld – wenn auch mit neuen Anforderungen. Der Hays Fachkräfte Index Finance zeigt, dass die Anzahl der Stellenausschreibungen im letzten Quartal um -28 % gesunken ist. Dennoch liegt die Nachfrage nach qualifizierten Controller:innen weiterhin auf einem hohen Niveau.

Warum qualifizierte Controller:innen weiterhin gefragt sind

Aus unserer Erfahrung als Institut, das jedes Jahr Tausende von Fach- und Führungskräften schult, bleibt Controlling aus folgenden Gründen bedeutsam:

  • Unternehmen müssen schneller auf wirtschaftliche und politische Veränderungen reagieren
  • Die Digitalisierung, Big Data und Künstliche Intelligenz machen datenbasierte Entscheidungen unverzichtbar
  • Auch öffentliche Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen setzen verstärkt auf Controlling
  • Fachkräfte mit Technologiekompetenz (z. B. BI-Tools, Predictive Analytics, KI) sind besonders gesucht

Karriereeinstieg

Besonders Quereinsteiger:innen und Personen mit Vorkenntnissen im kaufmännischen Bereich können mit einer passenden Weiterbildung im Controlling in das Berufsfeld einsteigen. Wir begegnen in unseren Weiterbildungen immer wieder Teilnehmenden, die nach Abschluss erfolgreich in eine Tätigkeit mit Controlling-Aufgaben wechseln oder intern aufsteigen konnten.

Typische Karrierewege im Controlling

  • Junior Controller:in
  • Controller:in mit Schwerpunkt (z. B. Projekt- oder Finanzcontrolling)
  • Team- oder Abteilungsleitung
  • Leitung Controlling oder CFO

Weiterbildung Controlling – Ihr Schlüssel zu neuen Karriereschritten

Das IFM Institut für Managementberatung bietet eine Bandbreite von Grundlagen- und Spezialisierungsseminaren im Bereich Controlling an – ob Sie gezielt Ihre Fachkenntnisse vertiefen oder sich für einen neuen Job qualifizieren möchten.

Vorteile einer IFM-Weiterbildung:

  • Aktuelles Fach- und Praxiswissen optimiert für einfaches Lernen
  • Direkter Austausch mit Controlling-Expert:innen, die Sie trainieren
  • Praktische Übungen, Fallstudien und Best Practices vor Ort oder online
  • Über 30 Jahre Erfahrung in der Wissensvermittlung
  • Anerkannte Teilnahmebescheinigung oder Zertifikat für Ihren Karriereboost

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FAQ – Häufige Fragen zum Controlling

Die folgenden Fragen basieren auf unserer Erfahrung aus Seminaren und Weiterbildungen im Controlling, auf dem Austausch mit unseren Trainer:innen sowie auf eigener Recherche. Sie spiegeln die Themen wider, die Controlling-Interessierte am häufigsten beschäftigen.

Was ist der Unterschied zwischen Buchhaltung und Controlling?

Die Buchhaltung dokumentiert, was war – also finanzielle Ströme wie eingegangene Rechnungen, getätigte Zahlungen oder den Monatsumsatz. Diese Aufgaben erfüllen z. B. Finanzbuchhalter:innen.

Das Controlling analysiert diese Daten, erkennt Abweichungen oder Trends in diesen Strömen und erstellt Prognosen. So lassen sich Entwicklungen frühzeitig einschätzen und gezielt steuern.

Kurz gesagt: Die Buchhaltung schaut zurück, Controlling schaut nach vorne.

Welche Kennzahlen sind im Controlling wichtig?

Umsatzrentabilität, Liquiditätsgrade, Eigenkapitalquote, Deckungsbeitrag, Cashflow.

Ist Controlling anspruchsvoll?

Ja, es verlangt analytisches Denken, Kommunikationsstärke und wirtschaftliches Verständnis. Mit dem:der richtigen Trainer:in ist jedoch alles erlernbar.

Ist Controlling gut bezahlt?

In der Regel ja, vor allem mit steigender Verantwortung und Berufserfahrung. Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das monatliche Durchschnittsgehalt für Controller:innen in Deutschland bei 6.377 € 

Kann man als Quereinsteiger:in ins Controlling?

Ja, wir bringen regelmäßig über unsere geförderten Weiterbildungen Quereinsteiger:innen in den Job. 

Kann man im Controlling Karriere machen?

Definitiv – vom Einstieg bis zur „Leitung Controlling“ oder CFO-Position.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Beim IFM Institut für Managementberatung finden Sie:



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