Feel Good Management: Gute Laune als Erfolgsfaktor
Eigentlich ist das Prinzip hinter Feel Good Management kein Geheimnis: Wer glücklich ist, arbeitet besser. Viele Arbeitgeber unterschätzen jedoch weiterhin, wie wichtig die Mitarbeiterzufriedenheit für den Unternehmenserfolg ist. Fachkräftemangel, Arbeitnehmermarkt und sich ändernde gesellschaftliche Werte sind die Realität. In Zukunft wird es immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit, den eigenen Mitarbeitern – abseits der Gehaltserhöhung – etwas Gutes zu tun. Unternehmen brauchen ein durchdachtes „Wohlfühlmanagement“, um attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch was kann ein Feel Good Manager realistisch tun, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern? Am Ende unseres Artikels wartet eine kleine Überraschung für alle Neugierigen.
Feel Good Manager? Warum die Mitarbeiterzufriedenheit zählt
Arbeit erzeugt Stress. Das ist nichts Schlimmes. Stress ist kein – oder nicht nur ein – negativer Begriff. Positiver Stress ist ein hervorragender Motivator, der uns zu neuen Leistungen bringt. Umgangssprachlich meinen wir meistens negativen Stress. Problematisch wird es für Unternehmen, wenn Mitarbeiter Arbeit per se mit negativem Stress gleichsetzen. Die Unzufriedenheit der Mitarbeiter kann zu anderen Problemen führen, wie vermehrten Krankheitstagen und häufigen Konflikten im Betrieb – was die Mitarbeiter und das Unternehmen kostet.
Der Gallup Report misst jedes Jahr weltweit die Zufriedenheit von Mitarbeitern und ihre Bindung an den Arbeitgeber. Der Studie von 2020 zufolge haben in Deutschland 17 Prozent der Mitarbeiter eine hohe emotionale Bindung zum Arbeitgeber. Die anderen 83 Prozent fühlen eine geringe oder keine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber. Wenn so ein kleiner Bruchteil der Arbeitnehmer, Spaß an der Arbeit hat, sind die Verluste an Produktivität gravierend. Unternehmen müssen das Wohlbefinden der Mitarbeiter viel ernster nehmen. Es war aus diesen Gründen nur eine Frage der Zeit, bis eine Managementmethode wie das Feel Good Management an das Tageslicht rückte.
Definition Feel Good Management
Feel Good Management sind alle Maßnahmen zur Verbesserung des Wohlbefindens, der Motivation und Leistung der Mitarbeiter im Unternehmen. Der ganzheitliche Ansatz setzt verschiedene Mittel ein, um ein gesundes und wertschätzendes Arbeitsklima im Unternehmen zu schaffen. Beispiele für Maßnahmen im Feel Good Management sind, Mitarbeiter-Benefits wie flexible Arbeitszeiten einzuführen, Teamevents zu organisieren oder Konflikte zu lösen.
Professionelles Feel Good Management geht mit Mitarbeitern individuell ins Gespräch und passt die Unternehmenskultur nachhaltig ihren Bedürfnissen an. Das Unternehmen soll zu einem besseren Arbeitsort werden – weil glückliche Mitarbeiter motivierter, kreativer und produktiver arbeiten. Es geht um authentische Veränderungen zum Wohl des Personals und des Betriebs. Diese Einsicht muss die Unternehmensleitung teilen, damit die Arbeit des Feel Good Managers ihre Ziele erreicht.
Ziele des Feel Good Managements
- Anerkennung und Wertschätzung bei Mitarbeitern schaffen
- Mitarbeiterbindung stärken
- Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen
- Gesundheit der Belegschaft aktiv fördern
- Vor psychischen Belastungen wie Stress und Burnout schützen
- Eine positive Unternehmenskultur schaffen
- Leistung im Unternehmen verbessern
- Arbeitgeberattraktivität stärken (Employer Branding)
Was ist ein Feel Good Manager?
Ein Feel Good Manager (auch: Feelgood-Manager, Feel-Good-Manager oder Happiness Manager) ist eine designierte Person im Unternehmen, die systematisch die Mitarbeiterzufriedenheit im Unternehmen verbessert. Dafür steht der Feel Good Manager im engen Austausch mit Mitarbeitern und der Unternehmensleitung. Er identifiziert, was Mitarbeiter brauchen und plant Maßnahmen, um ihre Bedürfnisse im Unternehmen zu verwirklichen. Der Feel Good Manager hat eine Schnittstellenfunktion im Unternehmen und arbeitet prinzipiell mit allen Abteilungen zusammen. Er ist ein Allrounder.
Ein Feel Good Manager kann eine eigenständige Position im Unternehmen sein – auch wenn dies eher in großen Unternehmen wie Google, Lufthansa, Spotify oder Zalando vorkommen wird. In vielen Stellenanzeigen ist die Kombination „Office & Feel Good Manager“ zu finden. Die Aufgaben des Feel Good Managers sind eng mit dem Personalwesen verknüpft. Angehende und erfahrene Fach- und Führungskräfte aus dem Personalbereich haben die Möglichkeit, sich im Feel Good Management neues Wissen anzueignen und ihr Profil zu erweitern.
Feel Good Manager sind Möglichmacher: Sie schaffen die richtigen Rahmenbedingungen für eine konstruktive und wertschätzende Unternehmenskultur.
Aufgaben des Feel Good Managers
Was kann ein Feel Good Manager in der Praxis tun, um die Gunst der Mitarbeiter zu gewinnen? Im Grunde ist alles erlaubt, was die Mitarbeiter glücklicher macht. Hier ist Kreativität und Ideenreichtum gefragt. Jede Maßnahme sollte jedoch damit beginnen, die Bedürfnisse und Ansprüche der Mitarbeiter kennenzulernen. Feel Good Manager entwickeln sich so zu Vertrauenspersonen im Unternehmen. Einige typische Aufgaben im Feel Good Management sind:
- Feedbackgespräche und Umfragen zur Ermittlung von Mitarbeiterwünschen
- Konfliktmanagement
- Beratung zu Zeit- und Selbstmanagement, Fitness, Ernährung, etc.
- Einführung neuer Mitarbeiter in das Unternehmen (Onboarding)
- Organisation von Teambuilding-Maßnahmen und Teamevents
- Planung von Weiterbildungen und Workshops
- Unternehmenskultur in Richtung Work-Life-Balance bewegen
- Zusammenarbeit in virtuellen Teams fördern
Aktuell zeigt die wachsende Bedeutung von Homeoffice und hybridem Arbeiten, wie zukunftsweisend die Rolle des Feel Good Managers ist. Wer kümmert sich um neue Mitarbeiter, die virtuell eingearbeitet werden müssen? Wie finden Unternehmen heraus, ob sich Mitarbeiter im Homeoffice wohl fühlen? Es wird immer wichtiger, eine qualifizierte Person einzustellen, die sich solchen Fragen stellt.
Kompetenzen des Feel Good Managers
- Managementkompetenz
Die Fähigkeit, Aufgaben, Prozesse und Menschen zu organisieren und zu steuern. - Fachkompetenz
Expertise in Bereichen wie HR, Gesundheitsmanagement, Eventmanagement und Kommunikation. - Soziale Kompetenz
Eine Reihe von persönlichen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten, z. B. mit anderen Menschen zu kooperieren und sich bei anderen durchzusetzen. - Ethik und Wertschätzung
Die Kompetenz, „Gutes“ in anderen Menschen zu sehen und sie positiv zu bewerten und zu behandeln. Wertschätzung wird z. B. im Konzept der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg vermittelt. - Kommunikations- und Konfliktlösungskompetenz
Die Fähigkeit, sich mit anderen wirkungsvoll zu verständigen. - Kreativität
Die Kompetenz, Neues zu schaffen und Lösungen für Probleme zu entwickeln.
Die vielfältigen Aufgaben und Kompetenzen des Feel Good Managers machen ihn zu einem interessanten Berufsbild für viele Menschen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen. Der berufliche Einstieg in das Feel Good Management erfolgt üblicherweise über eine Weiterbildung. Wer Feel Good Manager werden möchte, sollte den Kontakt mit anderen Menschen zu seinen Stärken zählen.
Einordnung des Feel Good Managers im Unternehmen
Feel Good Manager sind ganz klar in das Personalmanagement und insbesondere die Personalentwicklung einzuordnen. Sie fungieren als Bindeglied zwischen Chef und Mitarbeitern und agieren in vielen Belangen als Ansprechpartner für die Mitarbeiter.
Darüber hinaus ist das Gesundheitsmanagement ein wichtiger Bestandteil des Feel Good Managements. Feel Good Manager und betriebliche Gesundheitsmanager wollen gleichermaßen eine Unternehmenskultur schaffen, die Mitarbeiter fördert. Und ja: Lachen ist wirklich gesund. Auch zum Eventmanagement gibt es Verknüpfungspunkte, weshalb das Thema Bestandteil unserer Weiterbildungen im Feel Good Management ist.
Feel-Good-Management-Maßnahmen haben sich noch nicht überall durchgesetzt, sind aber auf dem aufstrebenden Ast. Bisher sind Feel Good Manager eher in großen Unternehmen zu finden. Ein guter Zeitpunkt für kleine und mittelständische Unternehmen, Feel Good Management zur Mitarbeiterbindung einzusetzen.
Aktuell – Interview beim Radio Fritz
Marina Diané ist Expertin für Gesundheitsmanagement und bildet Feel Good Manager beim IFM aus. In einem Interview für Radio Fritz gibt Sie einen Einblick in den praktischen Einsatz von „Feel Good“-Maßnahmen in Unternehmen.
Mitarbeiterzufriedenheit als Erfolgsfaktor für Unternehmen
Wir leben in einem Arbeitnehmermarkt, in dem die Meinung der Mitarbeiter noch nie so sehr zählte, wie heute. Arbeitnehmer interessieren sich zurzeit sehr dafür, dass ihr Wohlbefinden in der Arbeit gesichert wird. Die Generation der „Millennials“ und die nachfolgende „Gen Z“, welche die Arbeitswelt immer mehr bestimmen, stellen sich Fragen, wie: Macht meine Arbeit mich glücklich? Verursacht meine Arbeit zu viel Stress? Identifiziere ich mich mit meinem Arbeitgeber?
Unternehmen müssen sich mit Themen wie „New Work“ und Generationenmanagement auseinandersetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Es gibt einen Wertewandel in zunehmend altersgemischten Teams, die von Arbeitgebern nicht mehr ignoriert werden dürfen. Die Anforderungen und Ansprüche der aktuellen Generationen haben Methoden wie das Feel Good Management zu einem Trend gemacht.
Der Aufbau von „Feel Good Strukturen“ im Unternehmen führt zu mehr Engagement der Mitarbeiter, die wiederum bessere Produkte für die Kunden herstellen.
Welches Feel Good Management soll es sein?
Wie in allen Dingen im Leben, gibt es auch im Feel Good Management nicht die eine Antwort. „Was macht dich glücklich?“ Diese Frage wird jeder Mensch unterschiedlich beantworten. Daran ändert sich auch nichts im Unternehmenskontext. Es gibt jedoch Gemeinsamkeiten zwischen Mitarbeiterbedürfnissen. Einige unternehmensspezifische Wünsche ergeben sich aus der Natur der Tätigkeit, der Branche, der Region und vielen weiteren Faktoren. Das Wichtige ist: Erst einmal den eigenen Mitarbeitern zuhören, ihre Bedürfnisse verstehen und sie ernst nehmen.
Ihre Mitarbeiter bemängeln lange Fahrtwege zur Arbeit? Bieten Sie Homeoffice an. Ihre Mitarbeiter beklagen Gesundheitsprobleme? Sorgen Sie für ergonomische Arbeitsplätze. Ihre Mitarbeiter klagen über monotone Arbeit? Bieten Sie Möglichkeiten zur Ablenkung, wie einen Pausenraum mit einem Kickertisch an. Auch wenn die Liste an Wünschen unendlich scheint und die realistisch umsetzbaren Möglichkeiten gering sind, manchmal tun es auch Kompromisse. Die meisten Mitarbeiter werden sich bereits damit glücklich schätzen, dass ihr Arbeitgeber sich Mühe gibt.
Weiterbildungen im Bereich Feel Good Management
Welche Feel-Good-Lösungen funktionieren, muss jedes Unternehmen selbst im Dialog mit den Mitarbeitern herausfinden. Genau dafür ist der Feel Good Manager da: Um maßgeschneiderte Lösungen zu finden, die zu Ihrem Unternehmen passen. Wir bilden Feel Good Manager weiter, die praxisnah lernen, die Mitarbeiterzufriedenheit in Unternehmen systematisch und strategisch zu optimieren.
Feel Good Management als Seminar für Firmen | 2 Tage bundesweit
Feel Good Management – Einführung: Mit Feel Good Management zeigen Sie Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter von der besten Seite. In unserem Seminar geben wir Ihnen eine Einführung in die neuesten Erkenntnisse aus der Welt des Feel Good Managements. Finden Sie neue Inspirationen und Instrumente für Ihr Personal- und Gesundheitsmanagement. So gehen Ihre Mitarbeiter mit einem Lächeln nach Hause und erscheinen am nächsten Tag motiviert auf der Arbeit.
Feel Good Manager als Weiterbildung für Privatpersonen | 1 Monat online
Zertifizierter Feel Good Manager: Unser sechsmonatiger Kurs eignet sich für Personen, die in der Arbeit mit anderen Menschen aufgehen. Feel Good Management ist ein Trend, der sich einer steigenden Nachfrage in der Wirtschaft erfreut. In unserem Kurs steckt sehr viel praktisches Wissen zu den Aufgaben, Zielen und Kompetenzen des Feel Good Managers. Kleines Extra: Wer den Kurs abschließt, kann gute Laune als neue persönliche Erfolgskompetenz zählen.
Infografik Feel Good Manager:in
Unseren Blog-Beitrag haben wir für alle, die sich für das Thema Feel Good Management interessieren, in einer Grafik zusammengefasst: