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Teambuilding: Methoden erfolgreicher Teamentwicklung

Erstellt am 19.07.2019 von Patryk Czechowski in Kategorie(n): Business News

Im Comic-Stil: Team von Superhelden stehen zusammen, um die nächste Aufgabe zu lösen

Das ideale Team…

Ein Team ist mehr als die Summe seiner Mitglieder – dieser Leitspruch ist inzwischen auf allen Unternehmensebenen angekommen. Die Zunahme von projektbezogener Arbeit, agilen Organisationsformen und wachsendem Wettbewerbsdruck rücken Methoden und Techniken erfolgreicher Teamarbeit in den Fokus. Doch überall, wo Menschen aufeinander treffen, kommt es zu Kommunikationsproblemen. Teambuilding bringt Mitarbeiter auf einen gemeinsamen Nenner, verbessert das Zusammengehörigkeitsgefühl und stärkt das Vertrauen ineinander und in das Unternehmen. Das ideale Team entsteht damit nicht, denn das gibt es nicht. Die richtigen Teambuilding-Maßnahmen machen Mitarbeiter jedoch motivierter und kreativer in ihrer Arbeit – und darauf kommt es an.

Was ist Teambuilding?

Grafik mit Menschen, die sich umarmenTeambuilding oder Teamentwicklung umfasst alle strategischen Maßnahmen, um die Zusammenarbeit zwischen Menschen zu stärken. Die wenigsten Gruppen von Menschen funktionieren „von Natur aus“ ohne Schwierigkeiten. Besonders im stressigen Berufsalltag kommt es in Teams zu Reibungen, Kommunikationsproblemen und ungenutzten Potenzialen. Hinter funktionierenden Teams stehen oft verschiedene Instrumente der Personalentwicklung. Wie der Begriff „Teambuilding“ auf Englisch suggeriert, können Teams aufgebaut und an Beziehungen zwischen Menschen gearbeitet werden. Es gibt Methoden und Techniken im Personalmanagement, die wir einsetzen können, damit sich Teams leichter formen, Menschen ihre Rollen in Teams finden und Konflikte bewältigt werden.

Teambuilding-Maßnahmen beginnen mit Fragen wie:

  • Wer sind die Teammitglieder (Persönlichkeitstypen)?
  • Gibt es gemeinsame oder voneinander abweichende Ziele und Visionen im Team?
  • Vertrauen die Mitarbeiter sich gegenseitig und ihrer Führungskraft?
  • Gibt es Raum für gegenseitiges Feedback?

Erfolgreiche Teams sind nicht nur eine Frage des Recruitings, sondern der konsequenten Arbeit am Gruppenzusammenhalt. Auch wenn jedes Team einzigartig ist, gibt es erkennbare Gesetzmäßigkeiten und Phasen bei der Bildung jedes Teams, die untersucht und gesteuert werden können. Teamwork ist optimierbar.

Schon gewusst? Unter Teambuilding verstehen wir nicht nur eine einmalige Veranstaltung mit dem Ziel, das Gruppengefühl und den Teamspirit zu stärken. Teambuilding oder Teamentwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess zwischen Menschen.

Ziele und Vorteile von Teambuilding

  • Mitarbeiter arbeiten zufriedender, motivierter und kreativer
  • Raum für mehr Zusammenarbeit und Engagement in Gruppen schaffen
  • Eine kooperative Teamkultur kreieren, die zur einer positiven Unternehmenskultur wächst
  • Mitarbeiter an das Unternehmen binden
  • Mitarbeitern Möglichkeiten geben, Fähigkeiten zu trainieren (z. B. Kommunikation oder Soft Skills)
  • Unzufriedenheiten, Frustrationen und Stress im Job verringern
  • Fokus auf Aufgaben verbessern
  • Arbeitseffizienz steigern (Organisationsmanagement)

Methoden der Teamentwicklung

GRPI-Modell

Das GRPI-Modell mit Goals, Rollen, Prozessen und InteraktionEin Prozessmodell, das zur Optimierung der Teamzusammenarbeit eingesetzt wird. GRPI steht für goals (Ziele), roles (Rollen und Verantwortlichkeiten), process (Arbeits- und Kommunikationsprozesse) und interaction (Normen und Werte). Anhand dieser Faktoren lernen die Teammitglieder, als Einheit zu denken. Was wollen wir gemeinsam erreichen? Was muss jeder Einzelne dafür beitragen? (goals) Wer kommuniziert was „nach oben“? (roles) Wer übernimmt die Verantwortung für welche Aufgaben? (process) Welche Spielregeln brauchen wir, damit sich jeder im Team wohlfühlt? (interaction) Die gemeinsame Beantwortung dieser Fragen bewegt die Teammitglieder zum gemeinsamen Denken. Es bietet sich an, eine Checkliste mit Fragen und Antworten zu erstellen und zu dokumentieren.

 

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Rosenberg

Sprechblasen mit Kommunikation und Herz

Das Prinzip der Gewaltfreien Kommunikation ist eine Gesprächsstrategie und ein Kommunikationsstil, die auf Wertschätzung zwischen Menschen setzen. Konflikte und Streitigkeiten sind Alltag, wenn Menschen aufeinander treffen. Das von Marshall B. Rosenberg entwickelte GFK-Modell kann als Methode in Teams eingesetzt werden, um Kommunikationsprobleme zu entschärfen und neue Wege der empathischen, respektvollen und fairen Kommunikation zu öffnen. Sie hilft Menschen, mit Kommunikationsregeln auf einer sachlich-konstruktiven Ebene zu bleiben, um sich in Auseinandersetzungen nicht angegriffen zu fühlen. Der Effekt: Problemsituationen lassen sich schneller und effektiver lösen. Die GFK-Methode eignet sich für Geschäftsführer, Personalverantwortliche, Projektleiter und Mitarbeiter von Unternehmen.

 

Teamrollen nach Belbin
Grafik mit Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten im Spektrum

Teams sind gerade deshalb erfolgreich, weil sie so unterschiedlich sind. Verschiedene Persönlichkeitstypen, Fähigkeiten, Stärken und Schwächen sind maßgeblich für Teamleistung. Meredith Belbin hat neun verschiedene Teamrollen in drei Kategorien (handlungs-, kommunikations- oder wissensorientiert) aufgestellt. So gibt es den Macher (shaper), der dynamisch, voller Energie und entscheidungsfreudig ist, aber auch zu Provokationen neigt, arrogant wirken kann oder ungeduldig ist. Der Teamarbeiter (teamworker) ist beliebt, kommunikativ und dazu bestrebt, für Harmonie zu sorgen. Dafür stellt er Beziehungen oft vor Aufgaben, womit er den Workflow bremsen kann. Die Beschäftigung mit den verschiedenen Typen hilft, einzelne Teammitglieder besser zu verstehen. Eine vergleichbare Methode ist das DISG-Persönlichkeitsmodell.

 

Feel Good Management (FGM) in Unternehmen

High Five zwischen zwei Männchen

Ein Feel Good Manager oder Happiness Manager ist ein Verantwortlicher im Unternehmen, der sich ganz der Mitarbeiterzufriedenheit widmet. „Wohlfühlmanagement“ ist alles andere als ein Witz. Über 80 Prozent der Mitarbeiter fühlen kaum oder gar keine Bindung zu ihrem Arbeitgeber. Von der fehlenden Mitarbeiterbindung ist der Schritt zur fehlenden Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation nicht mehr weit. Feel Good Management bedeutet, dass gute Laune ein Erfolgsfaktor ist. Ein Feel Good Manager geht durch das Unternehmen und holt sich Feedback über die Wünsche von Mitarbeitern ein. Er berät sie zum persönlichen Zeit- und Selbstmanagement, zu Fitness und Ernährung und hilft ihnen, Stress abzubauen und gesund zu bleiben. Oder er kümmert sich um das Onboarding von neuen Mitarbeitern. FGM ist besonders ab mittelgroßen Unternehmen mit über 50 Beschäftigten empfehlenswert, wenn die Führungsebene den Überblick über Mitaberwünsche nicht mehr alleine im Blick behalten kann.

 

Design Thinking
Beispiel des Ablaufs im Design Thinking mit Einfühlen, Definieren, Ideen finden, Prototyping, Testen und Wiederholung der Phasen

Beim Design Thinking wird ein crossfunktionales Team aufgebaut, das gemeinsam ein Produkt oder eine Idee entwickelt. Crossfunktional bedeutet, dass die einzelnen Teammitglieder unterschiedliche Hintergründe, Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringen. Da niemand von uns alles kann, soll ein gemischtes Team gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Projektmanagerin, der Vertriebler, die Webdesignerin und der Officemanager sitzen in einem Raum und folgen den Phasen des Design Thinking. Der Design-Thinking-Prozess besteht aus konkreten Phasen: Einfühlen in die Wünsche der Kunden, Definition des Produktes, Entwicklung der Idee, Erstellung eines Modells und das Testen. In unserem Wissensbrunch Design Thinking haben wir das Konzept mit einer Gruppe von Kunden auf erheiternde Weise nachgespielt.

 

Coaching

Menschen helfen sich beim Bergsteigen

Auch ein Coaching kann zur Teamentwicklung eingesetzt werden. Bei einem Coaching wird ein externer Coach in ein Team geholt, um einzelne Mitglieder oder die Gruppe als solche zu coachen. Coaching bedeutet, persönliche Hürden zu überwinden und Menschen Orientierung zu geben. Ein Coach gibt keine Antworten vor, sondern hat eine unterstützende und begleitende Funktion. Dabei beschäftigen sich Coach und Coachee(s) mit einer konkreten Problemstellung. Ein Coaching kann als Teambuilding-Maßnahme erforderlich sein, wenn z. B. ein Team eine neue Führungskraft erhält, die nicht akzeptiert wird oder der Abschluss eines Projektes aufgrund von zwischenmenschlichen Problemen im Team in Gefahr steht.  Ein Coach schafft Raum für Reflexion, neue Blickwinkel und hilft, Menschen neuen Wind zu geben.

Tuckmann Phasenmodell: 5 Phasen im Teambuilding

Teambuilding ist nach dem US amerikanischen Psychologen Bruce W. Tuckmann in fünf Phasen unterteilt. Diese Phasen helfen uns zu verstehen, welche Prozesse durchlaufen werden, wenn Menschen aufeinander treffen und Teams bilden.

  1. Forming: Die erste Phase, das Forming, ist die Einstiegs- und Orientierungsphase. Sie ist gekennzeichnet durch die Unsicherheiten, die Teammitglieder in Bezug auf die Zielvorgaben und ihre eigene Rolle innerhalb des Teams verspüren. Klare Zielsetzung und das Schaffen von Strukturen ist daher die Hauptaufgabe dieser Phase. Die Teammitglieder benötigen Antworten auf Fragen wie: Warum sind wir hier? Was soll ich tun? Wie soll ich es tun?

  2. Storming: Das Storming beschreibt die Konfliktphase, die äußerst chaotisch ablaufen kann. Aufgrund der Vielfalt von Meinungen und Erwartungen entstehen häufig Positions- und Profilierungskämpfe sowie zu Cliquenbildungen. Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen Teammitgliedern müssen nicht gemieden, sondern erlaubt und ausgespielt werden. Für Führungskräfte bedeutet dies, Disziplin durchzusetzen und Eskalationen zu verhindern.

  3. Norming: In der Normierungsphase gilt es, diese Differenzen zu klären, beziehungsweise Konflikte aufzulösen. Führungskräfte können verschiedene Kommunikationstechniken, wie das GRPI-Modell oder das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation, anwenden, um gemeinschaftlich akzeptierbare Lösungen zu finden. Das Ziel ist es, Spielregeln für das Team aufzustellen und sich verstärkt den Aufgaben und Verantwortungen zu widmen.

  4. Performing: Erst hier beginnt die eigentliche Leistungs- oder auch Produktivitätsphase, in der das Team erfolgreich zusammenarbeitet. Teammitglieder haben ihre entsprechenden Rollen gefunden und kooperieren miteinander. Beziehungen untereinander haben sich stabilisiert, sodass sich das Team geschlossen auf die Aufgabenbewältigung konzentrieren kann. Methoden wie Kanban können eingesetzt werden, um die Arbeitsorganisation zu optimieren.

  5. Adjourning: Die Adjourning- oder Deforming-Phase beschreibt die Auflösung des Teams und betrifft nicht alle Teams. Besonders im Projektmanagement kommt es häufiger vor, dass Teams nach einer befristeten Projektarbeit getrennte Wege gehen. Hier bietet sich eine abschließende Dokumentation an.

Praxistaugliche Teambuilding-Maßnahmen lernen

Wir sind als Weiterbildungsinstitut stets damit beschäftigt, Menschen dazu zu bewegen, neue Wege zu gehen. Ein harmonisches Team ist ein festes Standbein für Unternehmen, die nicht nur Erfolge erreichen, sondern auch ihre Mitarbeiter wertschätzen. Es gibt zahlreiche Methoden und Instrumente im HR-Bereich, die Unternehmen zu mehr Teamwork und Leistung verhelfen. Wir haben im Laufe unserer Geschichte diverse Seminare im Teambuilding entwickelt. Darunter sind Einstiegs- und Überblicksseminare und Spezialseminare zu vertiefenden Themen zu finden. Wer sich Praxiswissen aneignen möchte, das in keinen Blog-Artikel passt, wird hier fündig. 

Seminare im Bereich Teambuilding

Wir bieten offene Seminare mit festen Terminen und individuelle Lösungen wie individuelle Firmenseminare und Inhouse-Schulungen für Unternehmen an:

Sie sind Privatperson und suchen eine Weiterbildung im Bereich Teambuilding?

Menschen, die sich beruflich weiterentwickeln möchten, finden eine Reihe geförderter Weiterbildungen bei uns. Um Teambuilding geht es zum Beispiel hier:



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